Aufgrund von Kindersklaverei auf Kakaoplantagen, Todesfällen in Textilfabriken oder geschlechterspezifischer Gewalt in Goldminen werden international agierende Unternehmen zunehmend mit unmoralischen Wirtschaftspraktiken in Verbindung gebracht. Während unternehmensinterne und staatliche Lösungsversuche weitestgehend ineffektiv bleiben, rücken branchenweite Zusammenschlüsse vermehrt in den Vordergrund. Hierbei geht es um die kollektive und freiwillige Initiative von Unternehmen, sich selbst zu regulieren, damit die Einhaltung von sozialen und ökologischen Mindeststandards gewährleistet werden kann. Diese Arbeit diskutiert das Phänomen der freiwilligen Regulierung im Rahmen von Multi-Stakeholder-Initiativen anhand einer umfassenden empirischen Studie des deutschen Bündnisses für nachhaltige Textilien. Die Analyse zeigt auf, dass die Entstehung von kollektiver Selbstregulierung davon abhängt, was als "möglich" erachtet wird, und dass sich diese Wahrnehmung durch externe Faktoren sowie Adjustierungsmechanismen verändern kann.
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