Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens mit dem Folterskandal im irakischen Gefängnis von Abu Ghraib, in dem zum Teil Mitarbeiter einer so genannten Private Military Company involviert waren, schien das bis dahin wenig beleuchtete Phänomen der Privaten Militärbranche an Bedeutung zu gewinnen. Dabei konzentrierte sich die Berichterstattung jedoch auf Sensationsmeldungen der Boulevardpresse. In Deutschland wurde eine politische Debatte in Bezug auf Private Militärfirmen im Jahre 2004 schnell wieder fallen gelassen, obwohl viele dieser Firmen in Deutschland ansässig sind und die Bundeswehr damit angefangen hat einige Aufgabenbereiche zu privatisieren (vlg. Uesseler 2006: 7). Mit dem Ende des Kalten Kriegs und der sich daraus ergebenden Lücke im Bereich des Sicherheitssektors, wurden traditionelle Staatenkriege von so genannten low-intensity-wars oder „Neuen Kriegen“, wie Herfried Münkler sie nennt, abgelöst (vgl. Münkler 2007: 13ff.). Private Militärfirmen erkannten die Zeichen der Zeit und füllten mit einem mannigfaltigen Angebot an Dienstleistungen erfolgreich diese Lücke. Die vorliegende Diplomarbeit möchte eine Analyse dieses noch unbeschriebenen Blattes, der PMC-Branche erstellen. Dabei wird durchgängig der englisch geprägte Begriff ‚PMC’ (Private Military Company) benutzt , da der Großteil der Literatur aus dem englischsprachigen Raum stammt. Weil die PMC-Branche ein sehr breites Spektrum an Aufgabenbereichen darstellt, wird in der dieser Arbeit vor allem die Äußere Sicherheit bezüglich PMCs behandelt, wobei die Grenzen im 21. Jahrhundert weitestgehend miteinander verschmolzen sind , sodass unweigerlich auch ein Teil der Inneren Sicherheit angeschnitten wird. Privat angeworbene Sicherheitsfirmen, die zum Beispiel heute schon in einigen Teilen der USA oder Brasilien (vor allem Sau Paulo) anzutreffen sind und welche zivile, umzäunte Bereiche – so genannte ‚gated communities’ – bewachen, werden nicht behandelt.