Am Beispiel jugendlicher Online-Nutzer zeigt Jessica Einspanner-Pflock, dass Privatheit in der mediatisierten Zukunft nicht als Gegensatz, sondern als ein integraler Bestandteil digitaler Öffentlichkeit zu verstehen ist. Die Autorin entwickelt ein an der Handlungstheorie orientiertes Modell (Modell der „User Generated Privacy“), in dem die zentralen Wirkmechanismen kommunikativen, auf die Konstruktion von Privatheit in der interpersonalen Interaktion gerichteten Handelns im Social Web systematisiert werden. Die empirische Überprüfung erfolgt in einer mehrstufigen qualitativ angelegten Untersuchung am Beispiel Jugendlicher im Alter zwischen 12 und 18 Jahren und ihrer privatheitsrelevanten Facebook-Kommunikation. Die Autorin erörtert, inwiefern die sich wandelnden Strukturen öffentlicher und privater Kommunikation ein verändertes Verständnis von Privatheit hervorbringen und welche Unterschiede zwischen dem traditionellen und dem online-spezifischen Privatheitskonzept existieren.