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ABSTRACT Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit der Umsetzung der Privatisierung in Russland im Rahmen des Transformationsprozesses. Die Umwandlung von Staats- in Privateigentum in einer ehemaligen sozialistischen Planwirtschaft galt als einer der konstituierenden Grundbausteine beim Aufbau einer Marktwirtschaft. Hierzu musste ein umfangreiches Privatisierungsprogramm erarbeitet und umgesetzt werden. Die Besonderheit in der ehemaligen Sowjetunion bestand dabei vor allem darin, dass es für eine derart weit reichende Privatisierung fast sämtlicher Industriezweige innerhalb kürzester Zeit bis dato…mehr

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ABSTRACT Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit der Umsetzung der Privatisierung in Russland im Rahmen des Transformationsprozesses. Die Umwandlung von Staats- in Privateigentum in einer ehemaligen sozialistischen Planwirtschaft galt als einer der konstituierenden Grundbausteine beim Aufbau einer Marktwirtschaft. Hierzu musste ein umfangreiches Privatisierungsprogramm erarbeitet und umgesetzt werden. Die Besonderheit in der ehemaligen Sowjetunion bestand dabei vor allem darin, dass es für eine derart weit reichende Privatisierung fast sämtlicher Industriezweige innerhalb kürzester Zeit bis dato noch kein praktisches Äquivalent gab, an dem man sich hätte orientieren können. Westliche Ökonomen, die als Berater der russischen Reformer wesentlichen Einfluss auf das Programm nahmen, legten bei ihren Annahmen und Zielen neoklassische Wirtschaftstheorien zugrunde, die im wesentlichen rationale und nutzenmaximierende Akteure voraussetzen. Sie hatten jedoch relativ wenig Erfahrung mit dem tatsächlichen Verhalten russischer Akteure. Woran diese westlichen Ansätze bei ihrer praktischen Umsetzung scheiterten, wird der folgende Aufsatz versuchen zu beschreiben. Einige der zu erwartenden Restriktionen des Privatisierungsprozesses, wie z.B. die ungünstigen ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, politische Instabilität und das wahrscheinliche Fortbestehen bestimmter informeller Netzwerke, waren den Reformern durchaus bewusst und konnten dementsprechend teilweise bei der Planung Berücksichtigung finden. Zur inhaltlichen Eingrenzung soll in diesem Aufsatz jedoch nur auf jene Faktoren eingegangen werden, die größtenteils unterschätzt wurden, und welche sich auch als nur schwer beeinflussbar erwiesen. Hierbei wird insbesondere auf kulturelle Werte im Sinne von über Jahrzehnte erlernter Verhaltensweisen und Denkmodelle, auf Informationsdefizite, die Rolle von Kriminalität und auf die (erhofften) neuen Anreize der beteiligten Akteure eingegangen. Diese anfänglichen Reaktionen auf die Privatisierung, die eben nicht der Theorie des Homo Oeconomicus entsprachen, behinderten die Umsetzung der angestrebten Ziele. Daher zieht der letzte Teil Bilanz, inwieweit diese von den Reformern geplanten Ziele verwirklicht werden konnten. [...]

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