Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Abstract Als grundlegende Motivation internationaler Entwicklungszusammenarbeit wird meist die Sicherung menschlicher Grundbedürfnisse genannt. In diesem Zusammenhang kann man den gleichberechtigten Zugang zu sauberem Trinkwasser, das in knappen Zeiten stark umkämpft sein kann, als eines der wichtigsten Ziele betrachten. In einigen Entwicklungs- und Schwellenländern wurden öffentliche Güter in der Vergangenheit nicht im kommerziellen Sinne gehandelt, was nun im Zuge der zunehmenden Privatisierung dieser Güter zu öffentlichen Kontroversen führt. In Rahmen dieser Diplomarbeit wird die globale Tendenz zur Privatisierung der Trinkwasserversorgung mit organisationssoziologischen Annahmen aus dem Theoriebereich des Neoinstitutionalismus analysiert. Entwicklung und Funktionsweise von Entwicklungsorganisationen und multinationalen Unternehmen werden dabei bezüglich ihres Einflusses auf zwei konkrete Privatisierungsprojekte im Wasser- und Abwassersektor von Manila und Buenos Aires exemplarisch genauer unter die Lupe genommen. Der Text bietet zudem einen Einblick in die Entstehung des Entwicklungsparadigmas ,Privatisierung' auf institutioneller Ebene der Entwicklungsorganisationen, wobei ein besonderer Fokus auf die Rolle der Weltbank gelegt wird. Eine weitere Ebene bildet die Untersuchung der internationalen rechtlichen Rahmenbedingungen, unter der Annahme, dass der veränderte Rechtsrahmen einen nicht unerheblichen Anteil an der zunehmenden Diffusion des Paradigmas hat. Zusammenfassend können im Verhalten einiger internationaler Unternehmen diverse Strategien identifiziert werden, die vermuten lassen, dass nicht alleine das Streben nach wirtschaftlicher Effizienz, sondern auch der Drang nach Legitimierung des eigenen Handelns durch die Stakeholder das Verhalten bestimmen. Dabei wird die starke Ähnlichkeit zum Agieren der Entwicklungsorganisationen deutlich. Insgesamt kann gezeigt werden, dass Privatisierungsmaßnahmen, die im Rahmen von Entwicklungsprojekten durchgeführt werden durchaus denselben Problemen begegnen können, wie sie während der Durchführung herkömmlicher Projekte immer wieder entstehen. Schlussfolgernd wird somit die Frage gestellt, ob die Beteiligung von Partnern aus der Privatwirtschaft per se für eine positive Wirkung auf Entwicklungsprojekte stehen kann.
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