Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Weltgeschichte - Moderne Geschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der Marxismus, der in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts als Folge der industriellen Revolution in der um die Jahreswende 1845/46 von Marx und Engels verfassten "Deutschen Ideologie" eine universell stattfindende proletarische Revolution verkündete, fast zwei Jahre später dann in den "Grundsätzen des Kommunismus" von Engels zumindest in den vier fortgeschrittensten Ländern (England, Frankreich, Amerika, Deutschland), sah sich in der Frage der Weltrevolution durch den Leninismus auf den Kopf gestellt. Auf Grund seiner Imperialismusanalyse, die eine Ungleichmäßigkeit in der ökonomischen und damit auch politischen Entwicklung der Länder ergab, hielt Lenin den Ausbruch einer proletarischen Revolution in nur einem Land für den typischen Fall. In seinen letzten sieben Lebensjahren mußte er mitgestaltend miterleben, dass sich die von ihm ersehnte proletarische Revolution in einem zwar großflächigem, aber ökonomisch sehr rückständigen Agrarland mit einer hohen Analphabetenquote besonders unter den die ungeheure Mehrheit des Volkes bildenden Bauern vollzog. In der Mitte des 20. Jahrhunderts war dann durch die Ausrufung der Volksrepublik China am 1. Oktober 1949 durch Mao das Schwergewicht der proletarischen Revolution noch einmal in eine rurale Massenbewegung eines Großreiches gefallen, durch die wiederum wie schon in der russischen Oktoberrevolution das von Marx gegen Bakunin um die Jahreswende 1874/75 aufgestellte Kriterium, dass zu einer erfolgreichen Revolution das Proletariat eine bedeutende Stellung in der Volksmasse einnehmen müsse, nicht erfüllt war.
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