Das 1. Buch des Titus Livius überliefert viele Prodigien anschaulich in kurzen Geschichten. Dieser besondere Charakter steht im starken Gegensatz zu den späteren, katalogartigen Prodigienauflistungen und begründet die vorliegende motivgeschichtliche und narratologische Untersuchung, die es in der vorliegenden Form noch nicht gab. Der intensive Blick auf die Darstellungsart der Prodigien wie auch auf deren Einbettung in den Kontext der römischen Königsgeschichte zeigt Titus Livius nicht länger als einen strengen Restaurator altrömischer Religion. Die Autorin lässt vielmehr ein Bild von einem Livius entstehen, der sich mitunter als ein Zweifler offenbart und seine Bedenken feinsinnig und klug in sein erstes Buch einfließen ließ. Astrid Khariouzov studierte Lateinische Philologie und Germanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universität La Sapienza, Rom. Das vorliegende Buch entstand im Graduiertenkolleg 'Götterbilder - Gottesbilder - Weltbilder. Polytheismus und Monotheismus in der Welt der Antike' an der Georg-August-Universität Göttingen mit der Unterstützung von Prof. Dr. Peter Kuhlmann und Prof. Dr. Heinz-Günther Nesselrath.
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