Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Ingenieurwissenschaften - Wirtschaftsingenieurwesen, Note: 1,7, Fachhochschule Kaiserslautern Standort Zweibrücken, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Nachahmung fremder Erzeugnisse reicht vor den Beginn unserer Zeitrechnung zurück. Gleichgültig, ob es sich um künstlerische, handwerkliche oder industrielle Leistungserzeugnisse handelt: Wer mit seinen Leistungen aus dem Bereich der geläufigen und allgemein bekannten Standards heraustritt, ist seit alters her auch der unlauteren Ausnutzung seines Schaffens ausgesetzt. Bereits in der Antike wurden vor allem keramische Produkte mit Marken versehen, die auf den Hersteller hinweisen sollten. Echte wie auch gefälschte Exemplare von Marken-Öllampen renommierter Hersteller der Antike wurden selbst in entlegenen Gebieten des ehemaligen römischen Reiches gefunden. War Produkt- und Markenpiraterie im Laufe der Geschichte immer ein allgegenwärtiges Phänomen, so ist sie in den letzten drei Jahrzehnten in rasanter Geschwindigkeit zu einer ernsthaften Bedrohung hoch entwickelter Industriestaaten avanciert. Nach einer Schätzung des für Produktpiraterie zuständige Counterfeiting Intelligence Bureau (CIB) der Internationalen Handelskammer (ICC-International Chamber of Commerce) liegt der Schaden durch Produktpiraterie jährlich bei 5-7% des Welthandelsvolumens. Dies entspricht derzeit einem geschätzten Umfang von 500 Milliarden US-Dollar. Zugenommen hat dabei in neuester Zeit nicht nur die Fälschung von Konsumgütern wie Luxusartikeln und einfachen Bedarfsgegenständen, sondern auch in der Investitionsgüterindustrie der Nachbau hochtechnologischer Erzeugnisse. Diese Form der Piraterie hat weit reichende Auswirkungen auf Volks- und Einzelwirtschaften. Der Verein Deutscher Maschinen und Anlagenbauer e.V. (VDMA) schätzt den Verlust des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus für das Jahr 2007 auf 7 Milliarden Euro, bei einem Gesamtumsatz von rund 193 Milliarden Euro, ein. Die Unternehmen sind dabei nicht nur allein durch die Fälschung Ihrer Produkte geschädigt, sondern auch durch eine stark veränderte Wettbewerbssituation. Betroffene Unternehmen stehen neuen Herausforderungen hinsichtlich des Schutzes Ihrer Innovationen und Kernkompetenzen gegenüber. Die rein juristische Bekämpfung des Problems ist insbesondere bei Fälschungen asiatischen Ursprungs auf Grund der mangelhaften Durchsetzbarkeit der Schutzrechte nicht mehr ausreichend. In der vorliegenden Arbeit werden die wachsenden Herausforderungen der Produktpiraterie im Speziellen für die deutsche Investitionsgüterindustrie untersucht.Die Entwicklung geeigneter Abwehrstrategien wird ausführlich behandelt.