Die öffentliche Wahrnehmung der zweiten Phase der Lehrerausbildung ist durch eine eigentümliche Aufgeregtheit geprägt. Das Erleben des Referendariats scheint verbreitet durch hohe Belastungen, Druck und Leid geprägt. Die vorliegende Untersuchung nimmt ihren Ausgangspunkt bei den damit verbundenen tradierten Klagen. Diese werden jedoch als aufklärungsbedürftige Ausdrucksgestalten spezifischer Professionalisierungskrisen gefasst, die sich in der im Referendariat verorteten erstmaligen handelnden Auseinandersetzung mit der schulischen Praxis in der Lehrerrolle begründen. Im Rahmen der empirisch-rekonstruktiven Analyse der Strukturlogik der Krisenhaftigkeit des Referendariats geht es auch um die Frage nach den sich aus den Krisen und den Umgangsweisen mit diesen ergebenden Möglichkeitsräumen für eine Professionalisierung.
"... Auf empirischer Ebene leistet er schließlich auf nachvollziehbarer Weise einen wichtigen Beitrag zu Themen, die bisher erst unzureichend erforscht wurden. Mit den generierten Erkenntnissen schafft er eine empirische Basis für Theorien,die Entwicklungen qua Krisenbewältigung postulieren. Mit der vollzogenen Aufarbeitung und empirischen Ausdifferenzierung des Krisenthemas bietet Dietrich schließlich zahlreiche Anschlussmöglichkeiten, um (Mikro-)Phänomene der Professionalität und Professionalisierung von Lehrpersonen vertiefend in den Blick zu nehmen." (Jan-Hendrik Hinzke, in: Zeitschrift für Bildungsforschung, Jg. 6, 2016, S. 376 f.)