Die Abhandlung unterstreicht, wie vielfältig und wichtig den Menschen im Mittelalter auch die Sorge um ihre Zukunft war. Dabei standen Verfahren der Prognostik - die in der Antike sehr gängig waren - seit den Kirchenvätern in der Kritik christlicher Autoren. Die Studie verfolgt unter anderem die sich daraus entwickelnden rechtlichen Verbote normativer Texte und lotet so die praktische Bedeutung der Prognostik genauer aus. Gleichzeitig werden damit Forschungsfelder des geisteswissenschaftlichen Forschungskollegs 'Schicksal, Freiheit und Prognose. Bewältigungsstrategien in Ostasien und Europa' vorgestellt. Wenn auch göttlicher Wille und Heilsgeschichte, philosophische Ratio und Verfahren der Nigromantik in der Gesellschaft des Mittelalters oft nebeneinander zu stehen scheinen, so spielten auch in einer Gesellschaft, deren Zukunft nur vom göttlichen Heilsplan abhängig schien, die verschiedenen Verfahren der Prognostik eine eminent wichtige Rolle. Klaus Herbers ist Professor für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und einer der führenden Experten für die Geschichte Spaniens, des Papsttums und der Hagiographie, insbesondere des Jakobskultes. Er ist korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz und Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica.
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