Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,3, Universität Passau (Lehrstuhl für Politikwissenschaft I), Veranstaltung: Grundkurs "Einführung in das Studium der politischen Systeme", Sprache: Deutsch, Abstract: „Die italienische Lega Nord will „ein Europa der 100 Flaggen bauen“. (...) Die Lega kämpft für ein den gesamten Norden Italiens einschließendes unabhängiges „Padanien“. Das fiktive Land beschlagnahmt ein halbes Dutzend nach eigener Autonomie strebende Kleinstaaten. Das Aostatal, Trentin, Veneto mit der Hauptstadt Venedig, Piemont, Friaul, die Emilia-Romagna.“1 „Il Senatur: „Attenti, la Lega ce l’ha ancora duro...“2 Mit dem jüngsten Erfolg des durch den Unternehmer und Medienzaren Silvio Berlusconi angeleiteten Wahlbündnisses „Polo delle Libertà“ bei den italienischen Parlamentswahlen vom März 2001, ist die regionalistische bzw. separatistische Lega Nord wieder verstärkt in den Mittelpunkt des italienischen wie internationalen Diskurses gerückt. Nach einem bereits im Jahre 1994 binnen neun Monaten gescheiterten Versuch, muss nun erneut die Frage nach der Fähigkeit einer ursprünglich stark lokal beschränkten Partei, auf nationaler Ebene Regierungsverantwortung zu übernehmen, gestellt werden. Nach einer knappen Darstellung der Genese der Lega Nord, soll in der vorliegenden Arbeit zur Sprache kommen, weshalb man von einem „Padanien” lediglich unter Anführungsstrichen sprechen kann. Ferner gilt es, die in obigem Zitat ebenfalls zum Ausdruck kommende, bisweilen dezidiert polemische bis vulgäre Ausdrucksweise des charismatischen Parteiführers der Lega Nord, Umberto Bossi, für weitere Untersuchungen heranzuziehen. Die Arbeit soll geleitet werden durch die Frage: Was will die Lega Nord? Verfolgt sie überhaupt ein differenziertes Programm oder ist sie als reine Protestbewegung zu sehen? In diesem Zusammenhang sollen unter anderem die durch die Parteispitze situativ variabel eingesetzten Begriffe Autonomie, Föderalismus und Sezession herausgearbeitet werden, welche im Zentrum der Programmatik der Lega Nord stehen. Abschließend sollen mögliche Gründe für den Erfolg der Lega Nord angeführt werden. 1 Luyken, Reiner, Schafft zwei, drei, viele Staaten. Schotten, Basken, Okzitanier... Europas Sezessionisten arbeiten an der EU der 61. Eine Vision, in: Die Zeit (15.03.2001). 2 So Umberto Bossi nach dem Wahlerfolg Silvio Berlusconis vom 13. Mai 2001. Zitat aus Passalacqua, Guido, Bossi prenota la Camera. “Quella poltrona spetta a noi”, in: La Repubblica (16.05.2001). “Der Senatur: ‘Achtung, die Lega hat noch immer einen stehen…’” (Ü. d. Verf.)