Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Organisation und Verwaltung - Sonstiges, Note: 1,5, Fachhochschule Nordwestschweiz (Institut für Nonprofit- und Public Management), Veranstaltung: Nonprofit Management , Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Stiften von Gemeinnutz ist Sinn und Zweck der Stiftung immer aussen und in der Zukunft. Davon fliesst nichts an die Stiftung zurück, ausser dass ihre Fördertätigkeit ihr erlaubt, ihren Stiftungszweck zu verwirklichen. Aus dieser Logik heraus kann die Stiftung in der Perspektive einer Lieferanten-Kunden Beziehung betrachtet werden: Der Erfolg der Stiftung hängt entscheidend davon ab, diejenigen Lieferanten von Projekten zu finden, mit denen die von der Stiftung angestrebte Wirkung in der Gesellschaft entsteht. Aus dieser Perspektive nimmt die Stiftung nicht die Funktion eines Gebers ein, sondern bestellt durch ein Projekt eine Leistung, für welche sie bezahlt. Daraus abgeleitet ist für den Geschäftserfolg einer Förder-Stiftung das Maximieren der Lieferantenleistung der wichtigste Faktor. Es ging in der Untersuchung darum, für die Beschaffung der Stiftung Analogien in anderen Branchen aufzuspüren. So stellt sich eine ähnliche Herausforderung bei der Versorgung eines Unternehmens mit Gütern, Dienst- und Arbeitsleistungen. Vielfältige Analogien lassen sich auch beim Personalmarketing finden, wo der Anteil von guten Bewerbern erhöht und jener von ungeeigneten so weit wie möglich reduziert werden soll. Als weitere Vergleiche wurden die Suche nach einem Vermögensverwalter und das Data Mining beigezogen, bei dem Wissen aus grossen Datenbeständen herauszufiltern ist. Zahlreiche von Stiftungen geförderte Projekte enthalten einen bedeutenden Dienstleistungs-Anteil, was nicht im Voraus getestet werden kann - Informationsasymmetrie und Heterogenität sind offensichtlich. Diese Risiken lassen sich verringern, wenn die Stiftung ihren Fokus weg vom Projekt hin zum Projekt-Träger verschiebt. Gleichzeitig eröffnen die neuen Informationstechnologien auch für Projekt-Träger immer vielfältigeren Möglichkeiten an Informationszugang in Bezug auf Stiftungen. Die Erhebung zur Beschaffung von Projekten bei 22 Förder-Stiftungen brachte eine Vielfalt an Ansätzen und Instrumenten zu Tage, die von Förder-Stiftungen angewandt werden. Entsprechend den spezifischen Charakteristiken ihrer Organisation und Ziele haben Stiftungen ihren eigenen Mix von Methoden entwickelt. Offensichtlich legen viele grossen Wert auf den Dialogcharakter ihrer Zusammenarbeit mit Projekt-Trägern und eine Beziehung "auf gleicher Augenhöhe". Zum Schluss wurde ein Modell an einem Fallbeispiel entwickelt, das aufzeigt, welche Massnahmen in der Beschaffung von Projekten sich zur Umsetzung eignen können.