Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Fachpraktikum an der IGS Roderbruch, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Forderung nach Öffnung der Schule, welche in den 1960ziger und 1970ziger Jahren im Rahmen der Diskussion um alternative Schul- und Unterrichtsformen entwickelte wurde, ist im Zuge neuester Schulreformbestrebungen zu einem zentralen Kernanliegen der nachhaltigen Schulentwicklung und zu einem wichtigen Beitrag zur Qualitätsentwicklung in der Bildungs- und Erziehungsarbeit geworden. Der vorliegende Aufsatz will zeigen, dass Projektarbeit eine im Vergleich dazu ältere, aber dennoch ideale Methode ist, um den gegenwärtigen Ansprüchen an eine Öffnung von Schule gerecht zu werden. Dafür wird im Folgenden zunächst der Begriff der Öffnung der Schule erläutert, um im Anschluss aufzuzeigen, wie Projektarbeit diesem Ziel in vielfältiger Weise dienen kann Aus Gründen der Vereinfachung und besseren Lesbarkeit wird im Text die Abkürzung "SuS" für "Schülerinnen und Schüler" verwendet. Wenn gemeinhin von Öffnung von Schule gesprochen wird, so meint der Begriff eigentlich eine doppelte Neuausrichtung von Bildungseinrichtungen. Eine Öffnung nach innen betrifft den schulischen Unterricht und fordert eine größere Ausrichtung an die Lebenswelt der SuS, während die Öffnung nach außen eine verstärkte Einbeziehung des schulischen Umfeldes und eine Hinwendung zur Gesellschaft schlechthin postuliert. Eine differenziertere Betrachtung erhält man, wenn man Öffnung von Schule nach D. Brenner in drei Dimensionen einteilt, in eine institutionelle, eine methodische und eine thematische. In institutioneller Hinsicht soll Schule außerschulische Lernorte nutzen, die den SuS die Möglichkeit geben "vor Ort zu entdecken und zu erkennen". Weiterhin sollen auch schulexterne Personen und Gruppen, wie Eltern, Experten oder Zeitzeugen, mit in den Unterricht einbezogen werden, um den SuS Wissen und Erfahrungen "aus erster Hand" zu vermitteln. Als drittes Element der institutionellen Dimension sollen auch außerschulische Themen aufgegriffen und "ungeschminkt" als Lehranlässe genutzt werden. Die methodische Dimension sieht vor, dass Schule den Unterricht verstärkt auf ein selbstbestimmtes Lernen der SuS ausrichtet, und sich bei Unterrichtsgestaltung und Schulleben intensiver mit den außerschulischen Bereichen jugendlicher Lebenswelten auseinandersetzt. In allen Lehr-Lern-Interaktionen soll die personale Ebene stärker gepflegt, Formen des offenen Unterrichtsgespräches stärker genutzt, und individuelle Lernwege gefördert werden.
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