Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 2,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Logische Propädeutik-logisch-sprachphilosophische Begriffe, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Frage: Stellen Sie mit Bezug auf G. Freges Text „Über Sinn und Bedeutung“ (1891) dar, wie Frege zu seiner These „Der Gedanke ist der Sinn eines Satzes“ gelangt und was mit dieser These gemeint ist. 2. Frage: Erläutern Sie a) die Unterscheidung zwischen analytischen und synthetischen Aussagen und stellen Sie b) W.v.O. Quines Kritik dieser Unterscheidung (in dem Text „Two Dogmas of Empiricism“ von 1951) in ihren wesentlichen Argumentationsschritten dar. 3. Frage: Erläutern Sie den Unterschied zwischen analytisch wahren und logisch wahren Aussagen. 1. Stellen Sie mit Bezug auf G. Freges Text „Über Sinn und Bedeutung“ (1891) dar, wie Frege zu seiner These „Der Gedanke ist der Sinn eines Satzes“ gelangt und was mit dieser These gemeint ist. In „Über Sinn und Bedeutung“ setzt G. Frege die Termini Bedeutung, Sinn, Vorstellung, Wahrheitswert und Gedanke in Beziehung zueinander. Hierbei muss man beachten, dass er die Wörter Sinn und Bedeutung abweichend von alltagssprachlichem Gebrauch verwendet. Mit ‚Bedeutung’ meint Frege die Referenz eines Ausdrucks. Das was er ‚Sinn’ nennt, kommt dem nahe, was man für gewöhnlich als Bedeutung bezeichnet. Man könnte als Gleichung (1) aufstellen: Sinn : Bedeutung = Bedeutung : Bezeichnung (nach Frege) (heute übliche Terminologie) Frege versteht also das Wort ‚Bedeutung’ mehr im etymologischen Sinn und verwendet es als ‘hindeuten auf einen Gegenstand’; somit entspricht es der heutigen Verwendung von ‚Bezeichnung’. Um die Gedankengänge zu Freges These ‚Der Gedanke ist der Sinn eines Satzes’ darzustellen, werden hier die wichtigsten seiner Schritte noch einmal aufgestellt. Sein erster Schritt besteht darin, überhaupt nachzuweisen, dass Sätze einen Sinn haben müssen. Schon Aristoteles hat in „De Interpretatione“ bei der Definition des Satzes angegeben, „Jeder Satz hat einen Sinn [semantikós] [...]“ (2). Frege beginnt seinen Text mit der Frage der Identität (Gleichheit) von Sätzen, er versucht zu beantworten ob diese Identität eine Beziehung ist und zwischen was diese Beziehung besteht. Er führt die beiden Sätze a = a und a = b auf, wobei sich im zweiten Satz eine Erweiterung unserer Erkenntnis findet. Zwischen diesen Zeichen (Eigennamen, Gegenstände) wird eine Beziehung behauptet, welche nur besteht, insofern diese Zeichen etwas bezeichnen. __________________________________________________________________ (1) Gleichung aus Brekle:1972, 63. (2) Zitiert nach: Tugendhat/ Wolf: 2004, 23.