Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Veranstaltung: Hauptseminar Europa 1914-1945, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll das Phänomen Propaganda in den Jahren 1914 bis 1945 untersucht werden. „Propaganda“ meint nach dem heutigen Sprachgebrauch im weitesten Sinne die Beeinflussung der öffentlichen Meinung, mit dem Zweck menschliche Aktionen (v.a. im politischen Bereich) zu lenken bzw. zu manipulieren. Der Begriff ist äußerst problematisch, was auf seine Verwendung in der nationalsozialistischen Zeit zurückzuführen ist. Er wurde im heutigen Sprachgebrauch ersetzt durch andere Begriffe, die in ihrer Bedeutung entweder politisch, wirtschaftlich oder religiös verknüpft sind (z.B. „Public Relations“, „Öffentlichkeitsarbeit“, „Werbung“, „Marketing“ oder auch „Missionierung“). Das Begriffssurrogat „Erziehung“ oder „Aufklärung“ weist dagegen mehr in die Zeit des 19. Jahrhunderts. Heutzutage folgt auf die Identifizierung von „Propaganda“-Inhalten meist eine kritischere Rezeption und eventuell eine negative Beurteilung ebendieser Inhalte. Häufig wird der Propaganda-Vorwurf auch polemisch zur Diffamierung des (politischen) Gegners gebraucht. Im hier berücksichtigten Zeitraum war die gängige Meinung allerdings, dass Propaganda selbst ein wertneutraler Begriff ist. Sie war ein Instrument, und als solches weder gut oder schlecht an sich, höchstens methodisch-handwerklich gut oder schlecht gebraucht. U. Daniel und W. Siemann haben darauf hingewiesen, dass die Gleichsetzung von Propaganda mit dem, was Staat und Partei (und insbesondere Goebbels und sein Apparat) im Dritten Reich betrieben haben, eine Verkürzung des historischen Phänomens Propaganda ist. Der Weg des Phänomens bis zum Ersten Weltkrieg soll unter Punkt 1 kurz skizziert werden. Im Ersten Weltkrieg wurde die Propaganda zum wichtigen Teil der psychologischen Kriegsführung. Sie diente der Diffamierung des Gegners und der positiven Selbstbestimmung, wie unter Punkt 2 auszuführen ist. Propaganda versucht die „öffentliche Meinung“ zu beeinflussen. Je mehr Menschen an der Öffentlichkeit teilhaben, desto größere und stärkere Leistung muss die Propaganda aufbringen. Gleichzeitig verschwindet der „umworbene“ Einzelne in einer Masse von Rezipienten. In diesem Sinne kann ein Brückenschlag hergestellt werden zum Begriff der „Masse“ und der „Massengesellschaft“, wie sie uns seit dem Beginn des 20. Jahrhundert entgegentritt. Die Auffassung von der Masse als lenkbarer und zu lenkender Block und die diskursive Auseinandersetzung mit ihr sind eine spezifische Erscheinung der Moderne.