Die Annahme, die NSDAP wäre nur aufgrund ihrer Redner zur Massenbewegung geworden, ist fragwürdig. Es zeigt sich, dass gerade in Wien eine bewusst geplante, mit verschiedenen Mitteln transportierte und technisch zum Teil moderne Propaganda im Medienverbund das Erscheinungsbild der Partei prägte. Aufstieg, Radikalisierung und letztlich "Selbstzerstörung" der Wiener NSDAP zwischen 1930 und Frühsommer 1933 waren ohne Zweifel stringent mit der Propaganda der Partei verknüpft. Zentrale Elemente der NS-Propaganda waren hetzerischer Antisemitismus und zielgerichteter Antimarxismus. Die aggressive, gegen die österreichische Republik und gegen die politischen wie weltanschaulichen Gegner ausgerichtete Politik der Wiener Nationalsozialisten war eng mit der Person des Gauleiters Frauenfeld verbunden, der die Partei zu einer Propagandabewegung machte. Propagandaapparat und Methoden wurden herausgebildet, erprobt, professionalisiert und um neue Medien erweitert. Bernd Beutl untersucht in dieser Studie Methoden, Medien, Presse und Propaganda der Wiener NSDAP zwischen 1930 und 1933 - nicht zuletzt anhand von Fallbeispielen.
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