Handlung:
Die meisten Menschen verbringen ihr Leben ganz unbedarft - ohne den leisesten Verdacht, dass sich hinter den Durchschnittsgesichtern ihrer Nachbarn oder Kollegen, ihres Postboten oder Zahnarztes vielleicht wahre Monster verbergen, und das buchstäblich. Geifernde Diener des Bösen lauern
überall, der Weltuntergang ist immer nur eine Beschwörung entfernt, aber natürlich stehen diesem die…mehrHandlung:
Die meisten Menschen verbringen ihr Leben ganz unbedarft - ohne den leisesten Verdacht, dass sich hinter den Durchschnittsgesichtern ihrer Nachbarn oder Kollegen, ihres Postboten oder Zahnarztes vielleicht wahre Monster verbergen, und das buchstäblich. Geifernde Diener des Bösen lauern überall, der Weltuntergang ist immer nur eine Beschwörung entfernt, aber natürlich stehen diesem die wahren Helden entgegen: die Retter der Unschuldigen, die Beschützer der Ahnungslosen...
Kommt einem bis zu diesem Punkt bekannt vor? Dummerweise ist der erwählte Held dieses Mal Klaus Holger, der bei "Protektor" an Wilkinson denkt und in etwa so athletisch ist wie fünf Pfund Leberwurscht.
Übergewichtiger Langzeitarbeitsloser. Unmotivierter Verlierertyp. Ungepflegter Möchtegern-Weiberheld. Mutiger Monsterjäger. Eines dieser Dinge ist nicht wie die anderen? Ach was. So tapfer wie planlos stürzt sich Klaus mit seiner Kuh Kunigunde in den Kampf gegen das Böse.
Meine Meinung:
Einfach macht es einem Klaus Holger nun wirklich nicht. Er nimmt jeden Fettnapf mit, trifft grundsätzlich die dümmste Entscheidung (obwohl er im Grunde intelligent ist) und zeigt immer wieder, dass er alles andere ist als ein leuchtendes Vorbild. Seinen Job hat er zum Beispiel verloren, weil er illegale Pornos auf den Firmenserver runtergeladen und den Link dann noch aus Versehen per Newsletter verschickt hat. Sagt schon alles, oder?
In Rückblenden werden zahlreiche (meist peinliche!) Anekdoten aus Klaus' Vergangenheit erzählt, die eigentlich nur eines zeigen: Klaus war schon seit frühster Kindheit ein tollpatschiger, vom Pech verfolgter Antiheld. Dennoch drückt man als Hörer (und sicher auch als Leser) gerade deshalb dem Underdog die Pf... äh, Daumen! Er ist trotz allem irgendwie liebenswert, und im Laufe der Geschichte kann er zeigen, dass auch er, tief versteckt, das Zeug zum Helden hat. GANZ tief versteckt.
Mir ist Klaus Holger, Monsterjäger mit Sockenschuss, richtig ans Herz gewachsen. Der absolute Brüller war für mich aber sein Tierbegleiter. Andere Protektoren haben stolze Falken oder majestätische Berglöwen, Klaus hat Kuh Kunigunde. Und die ist einfach großartig, für mich die wahre Heldin dieses ungleichen Duos!
Die Charaktere sind alle hemmungslos überzogen; dennoch habe ich sie dem Autor sozusagen abgekauft, was an sich schon eine stolze Leistung ist. Das Buch zieht das Genre Fantasy mit seinen Klischees und Archetypen gnadenlos durch den Kakao und trifft dabei immer haargenau auf den Punkt. Vieles wird auf den Kopf gestellt und ins Gegenteil verkehrt, und das Ergebnis macht einfach jede Menge Spaß. Deswegen spricht das Buch/Hörbuch sicher besonders eingefleischte Fantasyfans und/oder Rollenspieler an!
Der Schreibstil wartet nicht nur mit urkomischen Sprüchen und Bildern auf, sondern auch mit unzähligen nerdigen Zitaten und Anspielungen. Ich musste oft lachen, und meist gefiel mir der Humor richtig gut, auch wenn er oft... naja, ziemlich platt ist. Für meinen Geschmack zielt er etwas zu oft und genüsslich unter die Gürtellinie - immer wieder geht es um Klöten, Nüsse, Tüten, kleine blaue Pillen... Das finde ich ehrlich gesagt schon seit meinen Teenagerjahren nicht mehr ganz so lustig. Aber dennoch gefiel mir der Schreibstil im Großen und Ganzen gut!
Bei allem Slapstick und Humor ist die Geschichte trotzdem auch sehr spannend, denn man weiß nie, was Klaus und Kunigunde als nächstes tun werden und wie, um Himmels willen, sie die Welt retten wollen, ohne die geringste Ahnung zu haben.