Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Soziologie), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Semantik der Moderne setzt vor allem ein kulturell hochspezifisches Temporalschema voraus. Dieses platziert sich gegen die Vorstellung einer grundsätzlichen Konstanz und Wiederholung der Struktur der Humanwelt in der Zeit ebenso wie gegen Modelle zyklischer Geschichte. Es differenziert vielmehr - darin ein christlich-jüdisches Zeitmodell säkularisierend - eindeutig zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, interpretiert die Vergangenheit im Lichte des Gegenwärtigen und Zukünftigen, als dessen Vorstufe es erscheint, und lädt diese unterschiedlichen Zeitperioden mit spezifischen historischen Bedeutungen auf." (Bonacker/Reckwitz, 2007. S.8) So lässt sich Erklären, dass eine Konfessionszugehörigkeit vormals Ausdruck ei-ner spezifischen persönlichen und kollektiven Religiosität gewesen sein kann und im Kontext der heutigen gesellschaftlichen Konstellation - durch die Transformation von (sprachlichen) Bedeutungen bzw. (Wert)Inhalten - zu einem primordialen, quasi-natürlichen Merkmal geworden ist, das sich nicht mehr überwiegend durch die Identifikation mit religiösen Überzeugungen und Weltbildern, sondern vermehrt durch Bezugnahme auf ethnische Parameter artikuliert. Im Sinne dieser Leitthese habe ich in dieser Arbeit der Auseinandersetzung mit der sozialen Situation in Nordirland (Kapitel IV.) einen theoretischen Teil vorangestellt, in welchem ich die Konzeption von Identitäten (Kapitel II.), sowie die damit verknüpften Folgen der (sprachlichen) Konstruktion einer Bedrohung (Kapitel III.) skizzieren werde. Abschließend soll ein knapper Ausblick auf die mögliche Beschaffenheit einer erfolgreichen Konfliktregelung gewagt werden (Kapitel V.).
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