Die Kriegsreligion eines "deutschen Gottes" steigert sich schon 1914-1918 im protestantischen Staatskirchentum zu einem Wahngebilde, das mit Jesus von Nazareth nichts mehr zu tun hat. Aggressive Militärdoktrinen des Kaiserreiches und Populärdarwinismus gelten den beamteten Theologen als "christliche Ethik". Schließlich behaupten ungezählte Prediger, das Massenmorden sei ein "Werk der Liebe", und belügen die Trauernden mit schwülstigen Phrasen des Opferkultes. Historische Aufklärung tut not. Der vorliegende 2. Band der Reihe "Kirche & Weltkrieg" vermittelt durch Aufsätze, Propagandabilder und umfangreiche Quellendokumentationen erschütternde Einblicke in den Abgrund der deutschen Religionsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Diese Erinnerung kann helfen, die Dringlichkeit einer friedenskirchlichen Umkehr in unseren Tagen zu erfassen: "Wann Krieg beginnt, das kann man wissen. Aber wann beginnt der Vorkrieg?" (Christa Wolf: Kassandra) Die Sammlung enthält u.a. Beiträge von Peter Bürger, Günter Brakelmann, Hansjörg Buss, Sebastian Dittrich, Jörn Halbe, Ulrich Hentschel, Jakob Knab, Herbert Koch, Sebastian Kranich und Uwe-Karsten Plisch.
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