Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Psychologie - Sonstiges, Note: 2, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Verlauf der letzten Jahrzehnte haben die chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Aufgrund des hohen medizinischen Wissensstands können immer mehr Infektionskrankheiten adäquat behandelt werden, verbesserte Hygiene, Vorsorgeimpfungen und erfolgreiche Behandlungsmethoden führen zu einem Rückgang tödlich verlaufender Krankheiten. Die Säuglingssterblichkeit liegt deutlich niedriger als noch vor einigen Jahrzehnten und zahlreiche (Früh-) Förderungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung. Die Prävalenzrate chronischer Krankheiten stieg in den letzten Jahren um das Doppelte, ohne daß die Inzidenz sich signifikant verändert hätte. Was dazu führt, daß sich neben medizinischen und helfenden Berufsgruppen auch Pädagogen und nicht zuletzt Familien immer häufiger mit dem Problem der Bewältigung einer chronischen Erkrankung oder Behinderung konfrontiert sehen. Eine Implikation der chronischen körperlichen Erkrankung scheint eine erhöhte Prävalenz psychiatrischer Störungen zu sein. In der oft zitierten Isle oft Wight-Studie lag die Prävalenzrate für psychische Störungen in der Gruppe der Kinder von 5-14 Jahren bei 6,6 % im Vergleich zu einer Prävalenzrate von 11,6 % in der Gruppe der ohne ZNS-Beteiligung körperlich erkrankten Kinder. Neueren Untersuchungen aus den letzten 15 Jahren zufolge liegt die internationale Prävalenzrate für psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter zwischen 28% nach den International Classification of Diseases 9 und 29% nach dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders III oder nach DSM-III-R Kriterien. Menschen mit geistiger Behinderung sind besonders anfällig für verschiedenste Arten von Erkrankungen und Behinderungen wie Epilepsien oder Zerebralparese, und unter anderem auch für Psychopathologien in Form von schweren Verhaltensauffälligkeiten ... Im Gegensatz zu psychiatrischen Diagnosen wie Schizophrenie oder Depression steigt das Vorkommen dieser Verhaltensprobleme (zB. Fremdaggression) mit steigendem Grad der geistigen Behinderung an. Dosen geht davon aus, daß unabhängig vom Alter bei ca.30% der geistig behinderten Menschen eine zusätzliche psychische Störung im Sinne der Kriterien des ICD vorliegt. Die bisherigen Befunde sind wenig einheitlich und verschiedene Erkrankungen scheinen ein unterschiedlich hohes Risiko für psychische Probleme zu implizieren. Ebenso deuten einige Befunde darauf hin, daß die Art der Therapie einen Einfluß auf die psychische Befindlichkeit hat.
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