Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Religionspsychologie, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Psychologie), Veranstaltung: Psychische Gesundheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Macht Religion oder Religiosität krank oder verläuft die Wirkung umgekehrt und neigen psychisch kranke oder auffällige Menschen zu Religiosität? Auf der einen Seite, so Godwin Lämmermann (1) finden sich Belege für einen positiven Effekt von Religiosität auf die psychische Gesundheit - andererseits gibt es Hinweise, dass Religiosität mit psychischen Erkrankungen zusammenhängt. Lämmermann führt dabei Henning (Henning u.a., 2003, 147) an, dass „insgesamt mehr Studien eine positive als eine negative Korrelation nachweisen.“ Allerdings zeigten sich hier „only slightly positive correlates of religion“ (Bergin 1983, 170) und diese Effekte sind auch nur geringfügig (O`Conolly u.a.2002,56;Bergin 1983, 176). Es sei, glaube man Murken (1994, 141), „innerhalb der Religionspsychologie die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Religiosität und seelischer Gesundheit eine der am meisten diskutierten“. Die Frage, wie Religion und Gesundheit zusammenhingen, sei nicht einfach zu beantworten. Der Grund sei, dass die meisten empirischen Untersuchungen dazu auf Korrelationen beruhten, über die kausalen Wirkungsverhältnisse jedoch wenig aussagten und somit kein wirklich treffendes Bild über dieses Problem abgeben würden. Dabei könne man nie völlig ausschließen, dass Korrelationen von anderen intervenierenden Variablen beeinflusst würden. Wenn extrem religiöse Menschen weniger suchtgefährdet seien, so könne dies nicht nur auf die prophylaktische Wirkung starker Religiosität, sondern genauso auf rigider sozialer Kontrolle oder Selbstbeschränkung oder aber auch auf religiös bewirkten Angst- und Schuldgefühlen beruhen. Glaube man den vielen amerikanischen Studien zu diesem Thema, dann sind religiöse Menschen gesünder, angstfreier und zuversichtlicher als Atheisten. „Die große Mehrzahl der Studien erweist, dass Religion heilsame Wirkungen auf die Gesundheit ausübt“ (Utsch 2005, 159) . Viele andere Untersuchung ergäben, dass suchtkrank und sexgierig werde, wer sein spirituelles Potenzial nicht ausschöpfe (Utsch 2005, 189) und dass der „Verlauf einer schweren Krebserkrankung ... von der Religiosität und Spiritualität des Patienten mitgesteuert“ werde. Dieser Euphorie stehe jedoch entgegen, dass viele dieser Studien, so Lämmermann, von evangelikalen Forschern stamme. Satura (1981, 6) stellt die Frage, ob „es in der religiösen Erfahrung Momente gibt, die zur seelischen Gesundheit beitragen“ und vermutet diesbezüglich vier Zusammenhänge, in denen Religiosität positiv wirken könne: