Das Risiko einer psychischen Störung ist bei Kindern und Jugendlichen mit angeborenen Behinderungen höher als bei Kindern, deren Entwicklung nicht durch eine körperliche Schädigung beeinträchtigt ist. Der Band analysiert die Häufigkeit sowie die spezifischen Bedingungen für die Ausbildung von emotionalen Störungen und sozialen Verhaltensauffälligkeiten bei Hörbehinderung, Blindheit, Körperbehinderung, anderem Aussehen, geistiger Behinderung und autistischer Störungen. Die psychischen Auffälligkeiten müssen vielfach nicht als Störung des Kindes oder Jugendlichen selbst, sondern als Störung in ihren Beziehungen verstanden werden. Schutzfaktoren für die seelische Gesundheit behinderter Kinder und Jugendlicher sind das Gelingen von Prozessen der frühen Abstimmung der Eltern-Kind-Interaktion und der affektiven Selbstregulation sowie die Entwicklung sozialer Kompetenzen und eines positiven Selbstbildes. Entsprechend stellt der Band übergreifende Konzepte zur Unterstützung der frühen Eltern-Kind-Kommunikation, zur systematischen Förderung von sozialen Kompetenzen und Autonomie, zur Stärkung des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten sowie Hilfen zur Verbesserung der sozialen Partizipationschancen vor.