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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention, Note: 1,0, International Psychoanalytic University, Veranstaltung: Gegenstand, Erkenntnisinteresse und Erkenntnismethoden der Psychologie und der Psychoanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit hat die psychoanalytische Erörterung einer unter schwulen Männern anzutreffenden Form exzessiven Sexualverhaltens, des Cruisings, zum Gegenstand. Schwul wird nicht als pejorative Kategorie, sondern als Wesensmerkmal, dem identifikatorisches Potenzial mit positiv-integrativer Qualität…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention, Note: 1,0, International Psychoanalytic University, Veranstaltung: Gegenstand, Erkenntnisinteresse und Erkenntnismethoden der Psychologie und der Psychoanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit hat die psychoanalytische Erörterung einer unter schwulen Männern anzutreffenden Form exzessiven Sexualverhaltens, des Cruisings, zum Gegenstand. Schwul wird nicht als pejorative Kategorie, sondern als Wesensmerkmal, dem identifikatorisches Potenzial mit positiv-integrativer Qualität zukommt, verstanden. Mit exzessiv wird Sexualverhalten hier bezeichnet, wenn und solange es nicht unter den common sense fällt, womit auf die gesellschaftliche Bedeutungszumessung abgehoben wird, ohne deren Berücksichtigung Sexualverhalten nicht vollgültig verstanden werden kann. Für den individuellen schwulen Mann kann der Exzess einen großen Facettenreichtum annehmen. Das Cruising unterziehe ich einer triebtheoretischen, einer selbstpsychologischen und einer mentalisierungsbasierten Betrachtung. Dabei wird nicht auf klinisch-diagnostische Störungskategorien zurückgegriffen. Ätiologische Überlegungen werden im Sinne des Versuches der Ermittlung von psychodynamischen Ursachen des Phänomens Cruising und explizit nicht im Sinne einer pathogenen Auffassung von diesem Sexualverhalten gebraucht. Die triebtheoretischen Überlegungen knüpfen zentral an Freud (1912) und dessen Beitrag zum Verständnis des Cruisings nach Lynch (2002) an. Wesentlich ist hieran die Auffassung von der beim Cruising anzutreffenden psychodynamischen Trennung von Liebe und Sex. Die Selbstpsychologie – vornehmlich mit Shelby (2002) gesprochen – versteht unter dem Cruising ein Phänomen, das von der Spaltung in verschiedene Selbst- und Objektanteile geprägt ist. Mentalisierungsbasierte Überlegungen, die auf der Entwicklungspsychologie fußen, verbinden emotionale und körperliche Penetration metaphorisch miteinander (Botticelli, 2010), während Lingiardi (2018) in Anknüpfung an Fonagy (2008) ein bindungstheoretisches Fundament für das Cruising liefert.