Die Familientherapie hat seit ihrer Entstehung in den 1960er-Jahren Höhen und Tiefen innerhalb der psychotherapeutischen Landschaft erlebt. Ihr Aufschwung in den 1970er-Jahren war stark geprägt durch die charismatischen Gründerfiguren und den damaligen gesellschaftlichen Veränderungen, die die Familie, und nicht mehr nur den Einzelnen, in den Fokus psychotherapeutischer Arbeit rückten. In der Folge zeichnete sich ein eher stiefmütterliches Dasein familientherapeutischer Gedanken in der Psychoanalyse ab. Seit Beginn der Kinderanalyse steht die Bedeutung der Eltern bzw. Familie für die Behandlung des Kindes zur Diskussion. Klare Abgrenzungen der jeweiligen psychotherapeutischen Methode kennzeichnen den Diskurs bis heute. Familientherapeutisches Arbeiten ist geprägt vom gesellschaftlichen Kontext und dessen familiärer Bewertung. Die Familientherapie integriert gesellschaftliche Veränderungsprozesse und die daraus sich stets neu konstituierenden Familienformen in ihr psychotherapeutisches Arbeiten. Ein Anliegen des Buches ist die Darstellung und Hervorhebung familientherapeutischen Arbeitens in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Hierbei sollen die Grenzen wie auch die sinnvolle Ergänzung der psychotherapeutischen Methode beschrieben und durch Fallbeispiele veranschaulicht werden.
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