Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,5, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: „Was mich betrifft, so ist mindestens eine meiner Arbeiten, die Novelle „DER TOD IN VENEDIG“, unter dem unmittelbaren Einfluss von Freud entstanden. Ich hätte ohne Freud niemals daran gedacht, dieses erotische Motiv zu behandeln, oder hätte es gewiss anders gestaltet.“ Diese Aussage von Thomas Mann aus dem Jahr 1925 brachte mich auf die Idee, mich näher mit der psychoanalytischen Deutung literarischer Texte sowie dem Spannungsfeld von Literatur und Psychoanalyse zu beschäftigen. Die Thematik ist von größerer Bedeutung als man anfänglich annimmt, weil hier aufgezeigt werden kann, dass die Literatur und die Literaturwissenschaft von gesellschaftlich bedingten Erscheinungen beeinflusst werden und dass diese Strömung auch entgegengesetzt wirkt, also dass die Literatur auf die gesellschaftlichen Schemen einwirkt. Diese Gedanken sind auch relevant für das Bild, welches die Allgemeinheit von unserer Wissenschaft hat, dadurch kann erkannt werden, dass die Literatur und Literaturwissenschaft sich nicht nur mit den angenehmen und leichten Situationen des menschlichen schöngeistigen Lebens beschäftigt, sondern auch mit den schwierigen und zuweilen erschreckenden Seiten der menschlichen Existenz befasst. Zum Aufbau meiner Arbeit gibt es zu sagen, dass ich im Folgenden auf die Entdeckung der Psychoanalyse eingehen werde, um im Anschluss das Essay „DER DICHTER UND DAS PHANTASIEREN“ von Sigmund Freud zu erläutern. Der zweite Teil befasst sich mit den bisher erschienenen, psychoanalytisch relevanten, Deutungen von Thomas Manns Novelle „DER TOD IN VENEDIG“ und einer Betrachtung dieser, mit dem Fokus auf der Auseinandersetzung mit der Homosexualität und dem Verhältnis des Dichters Gustav von Aschenbach zu dem polnischen Jungen Tadzio.