Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Abwehrmechanismen sind nach dem Freudschen Strukturmodell der Psyche allgemein als Reaktion des Ichs auf die eigene, mangelnde Kompromissfähigkeit zwischen Es und Über-Ich definiert und verfolgen somit das Ziel eines „Schutz[es] des Ichs gegen Triebansprüche“. Aufgrund der fehlenden Operationalisierung sind Abwehrmechanismen – und das ist wissenschaftlich schade aber deutungshypothetisch von Vorteil – empirisch schwer nachzuweisen, erweisen sich aber dadurch auch als leistungsstarkes Analysewerkzeug zur Interpretation unbewusster Strategien der Kompensation in den Figuren der Literatur. Dabei geht es maßgeblich im Sinne eines literaturpsychologischen Ansatzes darum, „aus dem verworrenen Murmeln des Unbewußten und des Es, über die inneren Konflikte, die aus einem Bereich der Stille und der Dunkelheit her auflauern, einen klar wissenschaftlichen Diskurs auszuarbeiten“. Die Motivation zu diesem Thema entstand aus der Lektüre der epischen Literatur Ingeborg Bachmanns und Patrick Süskinds und dem dabei konstatierten Zusammenhang in der psychologischen Figurenkonstruktion beider Autoren. Häufig finden sich in diesen Werken deprivierte und isolierte Protagonisten, die aufgrund der äußeren Umstände Neurosen entwickeln. Dabei bedienen sie sich unter anderem verschiedener Abwehrmechanismen. Da die Theorie über eben diese „eine der fruchtbarsten und am meisten, auch außerhalb der Psychoanalyse, akzeptierten Teile der psychoanalytischen Theorie“ ist, möchte ich sie für meine Literaturanalyse verwenden, um aufzuzeigen, inwieweit sich diese Strategien der Abwehr in den Figuren der Werke beider Autoren äußern.