Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut), Veranstaltung: Politische Religionen (unter besonderer Berücksichtigung des Nationalsozialismus), Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Das Grundinteresse dieser Arbeit ist eine psychologische Annäherung an autoritäre Religionen: Wie entstehen autoritäre Religionen, wie stellen sich ihre psychischen Mechanismen, die psychologischen Funktionsbedingungen autoritärer Konzepte dar? Hierbei sollen vordringlich die psychologischen bzw. charakterstrukturellen Charakteristika autoritärer Religionen herausgearbeitet werden. Darüberhinaus soll zumindest skizzenhaft die Frage behandelt werden: Wie werden autoritäre Konzepte massenkompatibel? Was sind die psychologischen Voraussetzungen für die Entstehung und den Bestand autoritärer Religionen, auch als Gesellschaftssysteme? Einer skizzenhaften Annäherung an den Begriff der Religion folgt eine Erörterung der individuellen charakterlichen wie sozialpsychologischen Basis autoritärer Religionen: Welche für die Konstruktion autoritärer Religionen relevanten psychischen Verhaltensmuster sowie individuellen charalterlichen Grunddispositionen sind zu bennenen? Wie funktionieren diese? Darüber hinaus sollen die psychischen Mechanismen zur Konstruktion autoritärer Konzepte analysiert werden: Wie kommt es von diesen psychischen Grundlagen aus individuell zu einer autoritären Religiosität? Hier wird weiterhin auf autoritäre Religiosität als kollektives Phänomen einzugehen sein, die Frage nach den Funktionsbedingungen und sozialpsychologischen Mechanismen autoritärer Konzepte im sozialen Kontext. Im zweiten Teil geht es dann um eine analytische Annäherung an autoritäre Religionen im speziellen. Was macht den autoritären Charakter von Religionen aus? Welches sind die autoritären Spezifika? Wie funktionieren diese psychologisch? Und nicht zuletzt: Was macht die ungeheure Anziehungskraft solcherart autoritärer Konzepte aus? Im Zentrum dieser Betrachtungen steht die Charakterisierung autoritärer Religionen als individuelle wie gesellschaftliche Phänomene, deren Substanz in der Korrelation von Unterwerfung auf der einen und Herrschaft auf der anderen Seite besteht. Dabei wird herauszuarbeiten sein, inwiefern autoritäre Religionen sich als dynamische Systeme darstellen, in denen die antagonistischen Pole von Unterwürfigkeit, Demut, Verlußt der individuellen Autonomie (gegenüber der Autorität) und Herrschaft, Macht, Unterdrückung ineinandergreifen - und wie dieses individuell wie kollektiv psychologisch funktioniert. [...]