Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Sonstiges, Note: 1,0, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Grundannahme des Entscheidens und Handelns gilt, dass Menschen entsprechend der Situation, in der sie sich befinden, handeln. Das heißt, dass bei gegebenen konsistenten Präferenzen eines Subjektes dessen Entscheidung rational abläuft. Die Formulierung des Rationalitätsprinzips findet seine Präzisierung in der Erwartungsnutzentheorie. Diese wurde durch von Neumann und Morgenstern (1947) entwickelt und durch Savage (1954) um Ereignisse erweitert, die keine vorgegebenen Eintrittswahrscheinlichkeiten haben (Subjective Expected Utility Theory). Im Rahmen der Erwartungsnutzentheorie wird davon ausgegangen, dass das Entscheidungssubjekt seinen Erwartungsnutzen maximiert. Diese Theorie der rationalen Wahl basiert auf strengen Annahmen über das menschliche Entscheidungsverhalten. Hierzu gehören insbesondere das Axiom der Vollständigkeit und Transitivität, das Stetigkeits-, Unabhängigkeits- und das Reduktionsaxiom. Diese Axiome sind durch theoretische Stringenz, Klarheit und reduktionistische Einfachheit gekennzeichnet. Wenig überraschend ist, dass zu den Vorhersagen der Erwartungsnutzentheorie in Entscheidungsexperimenten konstante empirische Gegenevidenzen auftreten, die die oben genannten Axiome verletzen. Diese Gegenevidenzen werden auch als Anomalien des Entscheidungsverhaltens bezeichnet, die darauf hindeuten, dass das Erwartungsnutzenmodell nicht immer mit dem realen Entscheidungsverhalten übereinstimmt. Eine der verblüffendsten Inkonsistenzen ist neben zahlreichen anderen beobachteten Anomalien des Entscheidungsverhaltens das Phänomen der Preference Reversals (Präferenzumkehrungen). Es wurde erstmals von Lindman (1965) und später von Slovic und Lichtenstein (1968) entdeckt. Letztere haben in Laborexperimenten festgestellt, dass Versuchspersonen inkonsistente Präferenzen aufwiesen. Das Phänomen der Preference Reversals beschäftigte seitdem zunächst die Psychologie und wegen weitreichender Bedeutung konsistenter Präferenzen für die Entscheidungstheorie später auch die Wirtschaftswissenschaften. Die psychologischen Erklärungsansätze für Preference Reversals, die die wirtschaftswissenschaftliche Forschung am stärksten beeinflusst haben, bilden den Gegenstand der vorliegenden Arbeit.
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