Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1, Hochschule Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Dezember 2004 habe ich im Rahmen meiner Psychomotorik-Zusatzausbildung an der FH Darmstadt, FB Sozialpädagogik, ein Fördergutachten über ein Kind aus der von einer Kommilitonin und mir geleiteten Psychomotorik-Gruppe geschrieben. Teil dieses Fördergutachtens war die Durchführung einer Diagnostik. Zusammen mit meiner Kommilitonin habe ich mich der Verfügbarkeit und Einfachheit halber für die von CARDENÁS entwickelte „Diagnostik mit Pfiffigunde“ entschieden. Eine aufwendigere Diagnostik kam aufgrund des relativ geringen Zeitrahmens nicht in Frage. Schon während der Vorbereitung unseres Diagnostik-Tages fiel uns auf, welchem Druck wir die Kinder, die uns bisher nur als „gutmütigen Spielpartner“ aus den Psychomotorik-Stunden kannten, aussetzen werden. Da wir bisher keinerlei Erfahrung mit Diagnostik in der Praxis hatten, arbeiteten wir uns durch die dazugehörige Literatur. Meine Kommilitonin würde die Kamera führen und ich sollte die Geschichte mit den Kindern „durchspielen“. Zunächst fiel uns auf, dass alleine die Vorbereitungen, Materialbeschaffungen, „Präparieren“ der Psychomotorik-Halle etc. mit einem sehr hohen Aufwand verbunden war. Das Spielen von Pfiffigundes Geschichte mit den Kindern verlief dann aufgrund der guten Vorbereitung relativ reibungslos. Anzumerken ist jedoch, dass von fünf teilnehmenden Kindern nur zwei der Geschichte wirklich folgen konnten und konsequent mitarbeiteten. Darunter war „glücklicherweise“ auch jenes Kind, über welches wir unser Fördergutachten schreiben wollten. In der Auswertung des Videobandes hielten wir uns streng an die Vorgaben der Autorin. Das Ergebnis überraschte uns sehr. Das Kind, welches wir diagnostiziert hatten, zeigte in den bisherigen Psychomotorik-Stunden keinerlei Auffälligkeiten und hatte unserer Ansicht nach gute sozial-kommunikative und motorische Kompetenzen. Wir hatten es für das Fördergutachten ausgewählt, weil wir von Beginn unserer Arbeit an ein sehr gutes und vertrauensvolles Verhältnis zu ihm und seiner Mutter hatten und uns für unsere „erste Diagnostik“ keinen „Problemfall“ aussuchen wollten. Was die Diagnostik scheinbar ans Licht brachte, war unfassbar. Wir hatten es dem Ergebnis zufolge offenbar mit einem Kind zu tun, welches leichte Probleme in der Grobmotorik und schwerwiegende Probleme in der Feinmotorik hatte. Zudem war in vier Kriterien ein hoher Förderbedarf zu erkennen.