Gibt es einen Zusammenhang zwischen »Rasse« und psychischen Leiden? Diese Frage beschäftigte deutschsprachige Psychiater und andere Ärzte im späten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Andrea Adams rekonstruiert diese wissenschaftliche Auseinandersetzung, analysiert die Vielfalt an Positionen und Themen sowie die Aushandlungs- und Stabilisierungsprozesse, die für die Produktion von Wissen über »Rasse« und Psychopathologie notwendig waren. Ihre Studie unternimmt erstmals eine umfassende wissenschaftshistorische Betrachtung von »Rassenforschung« innerhalb des psychiatrischen Feldes und ordnet sie in den breiteren Kontext der Wissenschafts- und Psychiatriegeschichte sowie der historischen Rassismusforschung ein.
»Adams hat eine empirisch und theoretisch sehr genaue Arbeit über ein bisher nicht bekanntes Feld der Eugenik und Rassenhygiene geschrieben. Es lohnt sich, die Studie zu lesen.« Kai Sammet, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 1 (2015) »Mit dem Blick auf die jeweiligen Entstehungsbedingungen von Wissenskonzepten gerichtet, leistet Andrea Adams mit dieser kritisch-reflektierten Arbeit einen wichtigen und hervorragenden Beitrag zur Psychiatriegeschichte, die - wie hier eindrucksvoll dokumentiert - nichts anderes als Gesellschaftsgeschichte ist.« Ioanna Mamali, Neue Politische Literatur, 59 (2014) Besprochen in: H-Soz-u-Kult, 22.10.2014, Jens Gründler Gen-ethischer Informationsdienst, 228 (2015) Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, Hans-Walter Schmuhl, 38 (2016)