Die Subjektivität von Arbeitskräften ist in den letzten Jahren von Unternehmen als Produktivfaktor entdeckt worden. Beschäftigte sollen und können sich mit ihrer ganzen Person und Erfahrung in den Arbeitsprozess einbringen. Im Anschluss an Michel Foucaults Konzept der Gouvernementalität untersucht Alexandra Rau die damit verbundenen neuen Formen der Macht, die weniger durch Zwang und Kontrolle als durch Anreize und Freiräume operieren. Zur Charakterisierung dieses neuen Machttypus entwickelt sie unter Berücksichtigung der Geschlechterverhältnisse den Begriff der Psychopolitik: Erst durch die Entstehung der modernen Psyche und damit korrespondierender Kämpfe konnte sich eine neue Regierungsweise herausbilden, die die neoliberale Gesellschaft insgesamt kennzeichnet.