Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,7, 22 Eintragungen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei Kindern und Jugendlichen spielt die Ernährung eine zentrale Rolle, wenn es um ihre Gesundheit geht. Die meisten Gesundheitsstörungen in diesem Alter sind auf veränderte Lebensbedingungen, vor allem mangelnde Bewegung und falsche Ernährung zurückzuführen; oft folgen darauf im Erwachsenenalter ernsthafte Leiden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Ebenso bedeutend wie organmedizinische Schäden sind die psychosozialen Folgen von Adipositas, "insbesondere Frauen mit Adipositas im Wachstumsalter sind seltener verheiratet, haben ein geringeres Einkommen und sind schlechter ausgebildet" (Wirth, 1998). In Deutschland sind je nach Definition 10-20% aller Schulkinder und Jugendlichen übergewichtig bzw. adipös, die Prävalenz hat eine steigende Tendenz. Deswegen ist es besonders wichtig, Präventions- und Aufklärungsarbeit zu leisten, um bei dieser Altersgruppe ein richtiges Essverhalten zu prägen, da dieses im Erwachsenenalter erfahrungsgemäß weitgehend stabil bleibt, sowie bereits Betroffenen Werkzeuge an die Hand zu geben, damit sie durch ihre Erkrankung möglichst wenige gesundheitliche und soziale Einbüßen haben. Eine Störung des Essverhaltens muss immer auch im Zusammenhang mit dem entsprechenden soziokulturellen und ökonomischen Status gesehen werden. So ist Adipositas nicht in allen gesellschaftlichen Schichten der industrialisierten Welt gleichmäßig anzutreffen: es besteht eine deutliche Verbindung zwischen Mittelknappheit und dieser Krankheit, oder anders gesehen - Zugehörige der oberen Schichten unternehmen eher etwas, um Adipositas entgegenzuwirken. Ebenfalls nicht zu vergessen sind die hohen Kosten, die diese chronische Erkrankung in deutschem Gesundheitssystem verursacht, aufgrund der durch ihre Folgekrankheiten bedingten vorzeitigen Berentung und der hohen Inanspruchnahme von medizinischen Hilfeleistungen. Leider stößt diese Problematik auf ein bisher unzureichendes Angebot an adäquaten Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten, weswegen die Betroffenen auf die vielfach unseriösen und gesundheitsschädigenden Programme der kommerziellen Welt zurückgreifen, die ein schnelles Abnehmen versprechen. Hier besteht Handlungsbedarf für Mediziner, Psychologen, Therapeuten und auch für die Soziale Arbeit, um dieser Krankheit mit einem multifaktoriellen Ansatz zu begegnen und ein langfristig evaluiertes Programm zu entwickeln.
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