Dieses Werk stellt erstmalig systematisch die Entwicklung aller Psychotherapieverfahren in Ostdeutschland zwischen 1945 und 1995 auf der Basis von Archivmaterial und Zeitzeugenberichten dar. Die sechs Kapitel befassen sich mit zeitlich abgegrenzten Entwicklungsphasen. Ihre Strukturierung erleichtert den Zugang zu den Geschehnissen: Einem Überblick über die für den jeweiligen Zeitabschnitt wesentlichen gesellschafts- und wissenschaftspolitischen Linien schließt sich eine »Psychotherapiechronik« mit den Fakten an. Danach wird der Verfahrensentwicklung von Psychodynamischer Einzel- und Intendierter Dynamischer Gruppenpsychotherapie, Gesprächspsychotherapie, Verhaltenstherapie, Katathym-imaginativer Psychotherapie, Kommunikativer Bewegungstherapie/Konzentrativer Entspannung und Musiktherapie ebenso Raum gegeben wie auch der Integration der Psychotherapie in die Breite der Medizin, zum Beispiel bei der Balintarbeit. Jedes Kapitel schließt mit Geschichten aus dem Alltag der Psychotherapeuten sowie mit Interviews und Berichten von Zeitzeugen ab. Ein Anhang mit wichtigen Dokumenten, Weiterbildungsrichtlinien und Registern komplettiert das Buch.Die Frage, wie es den meisten Psychotherapeuten in der DDR-Diktatur gelang, trotz Stasi und politischer Indoktrination ihre Integrität aufrechtzuerhalten und den Anschluss an internationale Entwicklungen herzustellen, durchzieht alle Beiträge.
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