Im zweiten Teil der Reihe hat sich die Band Mars aufgelöst und die Mitglieder gehen ihrer eigenen Wege. Dabei führt es Tilo in die Punkszene, die nach dem Mauerfall im Osten aufgeblüht ist und er muss schnell erkennen, dass die Wiedervereinigung auch überraschende Nachteile mit sich gebracht
hat.
Wie schon im Vorgängerteil sind die Charaktere glaubhaft, was ihre Ängste und Sorgen, aber auch die…mehrIm zweiten Teil der Reihe hat sich die Band Mars aufgelöst und die Mitglieder gehen ihrer eigenen Wege. Dabei führt es Tilo in die Punkszene, die nach dem Mauerfall im Osten aufgeblüht ist und er muss schnell erkennen, dass die Wiedervereinigung auch überraschende Nachteile mit sich gebracht hat.
Wie schon im Vorgängerteil sind die Charaktere glaubhaft, was ihre Ängste und Sorgen, aber auch die Dialoge angeht. Dabei analysieren sie ihre Umgebung, aber auch sich selbst, schonungslos trocken – Vor allem das allgemeine Schnürsenkel-Chaos hat bei mir für Belustigung gesorgt. Der Schreibstil ist locker und lässt einen schnell vergessen, dass man eigentlich auf der Couch liegt und liest.
Auch das Gefühl, die damalige Zeit praktisch live miterleben zu können, ist geblieben. Dieses Mal richtet sich die Kritik jedoch gegen Westdeutsche, die die Situation im Osten ausnutzen, nicht gegen die Regierung der DDR. Damit bekommt man noch einmal eine neue Sichtweise präsentiert, die einen weiteren Grund darstellt, den zweiten Teil auch zu lesen.
Insgesamt hatte ich aber ein bisschen das Gefühl, dass der Handlung etwas fehlt, was vor allem daran liegt, dass die Band nicht mehr existiert, deren Meilensteine dem Buch eine Struktur gegeben haben, die hier fehlt, sodass es keinen klassischen Spannungsbogen gibt.
Trotzdem würde ich das Buch jedem weiterempfehlen, der einen charmanten Einblick in die Punkszene und den Alltag der damaligen Zeit bekommen möchte.