Ich liebe die Gestaltung der kompletten Bücher der Reihe, weil man merkt, wieviel Liebe dort hineingeflossen ist. Die Gestaltung wirkt wie ein Parfümflakon, ohne allerdings aufdringlich zu sein, was perfekt zu der Geschichte von Mari und Benedict zu passen scheint.
Ich habe mich nach dem Lesen
des ersten Teil durchaus darauf gefreut dieses Buch zu lesen: Marigold Evergreen möchte nach dem Tod…mehrIch liebe die Gestaltung der kompletten Bücher der Reihe, weil man merkt, wieviel Liebe dort hineingeflossen ist. Die Gestaltung wirkt wie ein Parfümflakon, ohne allerdings aufdringlich zu sein, was perfekt zu der Geschichte von Mari und Benedict zu passen scheint.
Ich habe mich nach dem Lesen des ersten Teil durchaus darauf gefreut dieses Buch zu lesen: Marigold Evergreen möchte nach dem Tod ihres Vaters endlich ihren Platz im Familienunternehmen, dem Parfüm-Imperium Evergreen, einnehmen, doch ihr älterer Bruder Odell hält Mari aufgrund ihres Rufs als Party-Prinzessin und ihres Temperaments noch für noch nicht reif genug, um Verantwortung zu übernehmen. Um ein Druckmittel gegen ihren Bruder in der Hand zu haben, bitte Mari den Erben ihres größten Konkurrenten, Benedict Midville, darum, mit ihr eine Fake-Beziehung einzugehen, in der Hoffnung, dass sie ihr einen Platz im Unternehmen anbieten, damit sie ihn verlässt. Wider Erwarten steigt er auf ihren Vorschlag ein und sie muss nun Zeit mit dem notorischen Playboy verbringen. Doch Benedict ist ganz anders, als er in den Schlagzeilen der Zeitung rüberkommt und widerwillig kommt Mari ihm näher als gedacht und Mari muss sich entscheiden, was ihr wichtiger ist, ihre Familie oder ihr Fake-Freund.
Ich habe den ersten Band der Reihe gelesen und obwohl ich ihn mochte, hat er mich nicht begeistert. Das lag vor allem an den Charakteren, zu denen ich nie eine enge Beziehung aufbauen konnte, aber auch an der Art, wie die Geschichte erzählt wurde. Dabei mag ich den Schreibstil von Merit Niemeitz eigentlich sehr gerne. Sie hat eine ruhige, aber sehr poetische Art, eine Geschichte zu erzählen, die perfekt dazu passt, dass sie in der Welt der Düfte spielt. Dadurch braucht man gleichzeitig aber auch eine ganze Zeit, bis man so richtig in der Story ist. Ich habe immer wieder nur wenige Kapitel am Stück gelesen, weil mir einfach der Sog gefehlt hat. Als ich dann aber die Charaktere näher kennengelernt habe, fand ich den behutsamen Aufbau aber anders als im ersten Teil sehr passend und ich hatte das Gefühl, die Protagonisten dadurch besser kennenlernen zu können.
Diese sind es auch, die die Geschichte zu etwas Besonderem machen. Schon im ersten Teil hatte ich das Gefühl, Mari besser zu kennen und zu verstehen als Emmeline, bei der ich fand, dass sie sehr blass blieb. Ich habe ihren Zorn, ihre Enttäuschung, aber auch ihre Leidenschaft für die Firma und für ihre Familie so gut verstehen können. Umso genervter war ich davon, dass Odell seine Schwester immer noch als unzuverlässiges Kind wahrnimmt und ihr nicht zutraut, ihre Rolle bei Evergreen einzunehmen. Vielleicht auch deswegen fand ich ihren Plan, eine Fake-Beziehung mit Benedict einzugehen, zu Beginn ein bisschen seltsam, schließlich zeigt sie ihm dadurch ja nochmal mehr, dass er ihr scheinbar nicht vertrauen kann. Auch wenn ich letztlich verstehen konnte, welche Idee dahinter steckt und auch warum Ben sich darauf einlässt, wirkte es oft ein wenig überstürzt und wenig durchdacht. Ich mochte allerdings die Dynamik zwischen ihr und Benedict so gerne, dass es mich nicht weiter gestört hat. Sie sind ehrlicher zueinander als zu ihren Freunden, auch wenn sie immer wieder versuchen, sich selbst zu überzeugen, dass sie einander nicht mögen und dass es keinesfalls Gefühle abseits von körperlicher Anziehung zwischen ihnen gibt. Ich habe aber nicht nur Mari, sondern auch Ben mit jeder Seite mehr ins Herz geschlossen. Er ist so anders als man zuerst den Eindruck hat und vor allem sein feines Gespür für die Menschen um ihn herum, macht ihn wirklich besonders. Ich habe die Gespräche mit Mari sehr geliebt, weil sie sich nie für ihre Gefühle rechtfertigen muss, er ihre Grenzen immer akzeptiert und lieber einmal mehr nach ihrem Einverständnis fragt, um keine davon aus Versehen zu überschreiten. Dennoch ist ihre Chemie während jeder Szene nahezu explosiv und ich konnte nicht so richtig verstehen, wie sie es geschafft haben, sich einzureden, dass zwischen ihnen nicht mehr ist, als eine geschäftliche Beziehung.
Alles in allem habe ich mich sehr auf Maris Geschichte gefreut, war mir aber unsicher, ob sie mich ähnlich wie der erste Band ein wenig enttäuscht zurücklässt. Dies ist aber zu keinem Zeitpunkt der Fall, vielmehr konterkariert der ruhige, poetische Schreibstil Maris leidenschaftliche Art und sorgt für einen gelungenen Kontrast. Obwohl ich auch bei diesem Buch ein paar Kapitel gebraucht habe, um in die Geschichte zu kommen, habe ich es dann doch vor allem wegen der tollen Charaktere verschlungen. Ich freue mich schon sehr darauf, im März Keatons Story zu lesen, weil ich ihn trotz allem noch immer so ganz durchschauen kann.