Ende1806 wird die Quadriga vom Brandenburger Tor durch Napoleons Truppen gestohlen.Die Kriegsbeute gelangt zunächst nach Paris u.ist dann verschollen.7 Jahre später ist Napoleon vernichtend geschlagen u.die neu gegründete preußische Geheimpolizei sendet die 2 Agenten Leopold Berend u.Carl von
Starnenberg aus,die Victoria mit ihrem Siegeswagen wieder zu finden.Doch dieser Befehl ist nur ein streng…mehrEnde1806 wird die Quadriga vom Brandenburger Tor durch Napoleons Truppen gestohlen.Die Kriegsbeute gelangt zunächst nach Paris u.ist dann verschollen.7 Jahre später ist Napoleon vernichtend geschlagen u.die neu gegründete preußische Geheimpolizei sendet die 2 Agenten Leopold Berend u.Carl von Starnenberg aus,die Victoria mit ihrem Siegeswagen wieder zu finden.Doch dieser Befehl ist nur ein streng geheimer Zusatz zu einer anderen Mission,mit einem Vorauskommando Kosaken sollen sie die Telegrafenlinie von Mainz nach Metz zerstören.Dank des Telegrafen gelingt es den Franzosen,die Pläne ihrer Gegner schnellstmögl.weiter zu leiten u.darauf zu reagieren.Während Carl voll Enthusiasmus u.Vaterlandsliebe loszieht,hat Leopold noch ein vordringlicheres Problem,er ist auf der Suche nach der„Bestie“einem französischen Soldaten,der seiner Familie einst schreckliches antat.
Mit „Quadriga“ ist T.Scheurer ein sowohl spannender als auch interessanter u.informativer hist.Roman gelungen,der eindrucksvoll,berührend u.realistisch die Schrecken u.blutigen Auswüchse des Krieges schildert.Sehr positiv ist mir hier aufgefallen,daß es der Autor vermeidet,extrem brutale o.ausufernde Gewaltszenen zu ausführlich zu beschreiben,der Wahnsinn des Krieges,die Verrohung der Menschen u.die alltäglichen Kriegsgräuel werden in kleinen eindringl.Szenen geschildert,die zwar eine deutl.Sprache sprechen u.auch die Phantasie des Lesers anregen, aber nie zu ausführl.erzählt werden.Sehr detailliert hingegen wird der Alltag der Soldaten,die militärische Organisation,die Funktionsweise einiger Waffen o.des optischen Telegraphen beschrieben.Hier merkt man,daß der Autor gut recherchiert hat,denn der Leser bekommt ein plastisches u.anschauliches Bild der Zeit der napoleonischen Kriege geboten,daß für die fiktive Story einen guten Rahmen bildet.Leo u.Carl sind 2 Charaktere die unterschiedl.nicht sein könnten,sowohl charakterl.auch als von ihrer sozialen Herkunft.Carl stammt aus adligem Hause u.zieht voller Enthusiasmus u.Vaterlandliebe in den Krieg.Leo stammt aus bürgerl.Verhältnissen,hat schon Kriegserfahrung u.sieht Carls Inbrunst mit reichlich Skepsis.Als Hauptcharaktere machen beide natürl.im Lauf der Geschichte eine Entwicklung durch,die aber für meinen Geschmack insgesamt etwas zu kurz kam u.auch nicht immer so ganz stimmig war.Gerade bei Leo gab es da gegen Ende auch einige Diskrepanzen.
Parallel dazu führt der Autor die französische Gegenseite in einem weiteren Erzählstrang ein.Die Kapitel,die von Isabelle de Rousselot, der Tochter eines Generals handeln,stehen in krassem Gegensatz zum Kriegsgeschehen,denn während sich Leo u.Carl auf einer wahren Odyssee durch das Kriegsgebeutelte Land befinden,feiert man in Paris noch luxuriöse Feste.Isabelle ist eine gebildete u.mitfühlende junge Frau,die nicht so recht an die Gesellschaft angepaßt ist u.auch den Krieg kritisch sieht.Hier für eine Seite Partei zu ergreifen ist quasi unmögl.,wenn man mit all dem Leid auf beiden Seiten u.der Sinnlosigkeit konfrontiert wird.
Meine Lieblingsfigur im ganzen Buch aber war Portjanow der Offizier der Kosaken.Sein Charakter war immer mal wieder für eine Überraschung gut u.hatte stets einen flotten o.tiefsinnigen Spruch parat.
Insgesamt kam mir die Suche nach der Namen gebenden Quadriga ein wenig zu kurz u.hätte für mich ruhig ausführl.abgehandelt werden können.Das Setting in den Katakomben war aber sehr gut gewählt.Gegen Ende hatte ich überhaupt das Gefühl,als würde alles etwas überstürzt abgehandelt,Quadriga gefunden,Bestie gefunden, Schluß,Ende u.aus.Immerhin werden alle Handlungsstränge am Ende zusammengeführt u.im Großen u.Ganzen befriedigend abgeschlossen.Das Buch ist mit einem Glossar u.2 informativen Karten ausgestattet,welche recht hilfreich sind.
FaziT:insgesamt ein sehr lesenswerter hist.Roman,der eine deutl.Botschaft vermittelt u. spannend u.informativ erzählt ist.Das hist.Setting wird in eindringl.Bildern geschildert,bei der Figurenzeichnung ist aber noch Potenzial nach oben