Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,0, Hochschule Bremen (Internationaler Studiengang für Fachjournalistik), Veranstaltung: Medientherie, Sprache: Deutsch, Abstract: Presse und Rundfunk stehen in einem Konflikt: Einerseits müssen sie eine öffentliche Aufgabe1erfüllen, die der Allgemeinheit nutzen soll, andererseits sind sie eine Industrie und dienen wirtschaftlichen Interessen. Diese eingebaute Schizophrenie führt zu Differenzen in den Qualitätsansprüchen des Journalismus und der Ökonomie. Als Diskussionspunkt stellt sich heraus, dass die verschiedenen Teilhabenden am System Journalismus2, wie zum Beispiel der Rezipient, der Journalist, der Publizistikwissenschaftler oder der Medienunternehmer divergierende Vorstellungen von dem haben, was Qualität ausmacht. Dadurch ergibt sich ein Spannungsverhältnis, denn die Zielausrichtungen weichen von einander ab. Matthias Karmasin sagt hierzu: "Was der einen Qualität, da unterhaltsam und marktwirksam, ist der anderen Schund, der nur zur Maximierung des Anzeigenaufkommens produziert wird. Was dem einen Qualität, da sorgfältig recherchiert und elaboriert formuliert, ist dem anderen langweilig, eine Minoritätenveranstaltung und eine Verschwendung von Zeit und Geld."(Karmasin, 1996a, 17)Qualität und Qualitätssicherung im Journalismus sind verbunden mit allgemeinen Fragen und Problemen der (Medien)Ökonomie3. Sie sind sogar als ein Problem des Wirtschaftens anzusehen.(vgl. Ruß-Mohl, 1996, 23) Qualität und Qualitätssicherung werden nicht mehr nur als Schutz der journalistischen Autonomie angesehen. Auch Ulrich Saxer weist ausdrücklich auf den Zusammenhang mit elementaren ökonomischen Überlegungen hin, denen sich der Journalismus nicht länger verweigern kann, denn die Eigenrationalität des Markthandelns und -denkens präge journalistische Zielsetzungen und Aktivitäten mit (vgl. Saxer, 1992, 111). Die vorliegende Arbeit soll die Auswirkungen ökonomischer Bedingungen auf die Qualität im Journalismus analysieren. Besondere Beachtung erfahren hierbei der Wettbewerb und die Werbewirtschaft. Die Ebene der Rezipienten wird in den einzelnen Kapitel aufgegriffen, aber nicht gesondert behandelt. Orientieren wird sich die Betrachtung am privatwirtschaftlichen Pressewesen. Das Thema Qualitätssicherung wird explizit nur in Kapitel 5.1 behandelt, eine ausführlichere Behandlung kann in dieser Arbeit nicht erfolgen. Da in der Qualitätsdiskussion nicht "Äpfel mit Birnen" und am ehesten Medienangebote desselben Marktsegments verglichen werden sollten (vgl. Ruß-Mohl, 1992, 85), erfolgt eine konkrete Darstellung am Beispiel der Wochenzeitungen Die Woche und Die Zeit.
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