Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medienökonomie, -management, Note: 1,0, Business and Information Technology School - Die Unternehmer Hochschule Iserlohn, Veranstaltung: Redaktionsmanagement, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Einführung der privat-kommerziellen Rundfunkanstalten Mitte der 80er Jahre trat eine erhebliche Veränderung für das Dasein der öffentlich-rechtlichen Anbieter ein. Der durch das duale System neu entstandene Wettbewerb bewirkte eine Diskussion zur Qualität von Fernsehprogramme und der Legitimation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der durch Gebühren der Zuschauer finanziert wird. Zunehmend wird dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen vorgeworfen, sich dem Quotentrend der privaten Anbieter anzupassen, anstatt in Qualität zu investieren, wie es der Rundfunkstaatsvertrag und Programmauftrag vorsehen. Die Grenzen zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehprogrammen verwischen und insbesondere die für Erstere zu erfüllende Qualität rückt teilweise in den Hintergrund. Es entwickelt sich ein Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Publizistik, Akzeptanz und Anspruch, Markt und Moral. Die wohl bekannteste Behauptung dieser Debatte stammt von Ruß-Mohl, der Anfang der 90’er Jahre als Vorreiter erste Näherungsversuche an das Thema wagte. Qualität im Journalismus definieren zu wollen - so der Publizistikwissenschaftler gleiche dem Versuch, einen Pudding an die Wand zu nageln. Wie aber soll das öffentlichrechtliche Fernsehen journalistische Qualität produzieren können, wenn sie nicht zu konkretisieren ist? An welche Maßstäbe kann angeknüpft werden, beziehungsweise wer bestimmt, was Qualität im Fernsehen eigentlich ist? Im Rahmen dieser Arbeit wird grundsätzlich von der Existenz der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ausgegangen und ihre Legitimation, beziehungsweise die Gebührenfinanzierung, nicht in Frage gestellt. Davon ausgehend werden verschiedene Theorien und Auslegungen in Bezug auf journalistische Qualitätssicherung erläutert und diskutiert sowie versucht, greifbare Operationalisierungsmaßnahmen zu bestimmen, an denen sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen orientieren könnte. Zunächst wird ein grundlegender Überblick zum Thema Qualität verschafft (Kapitel 2), der zu einem konkreten Definitionsversuch von allgemeinen Qualitätsdimensionen und Methoden überleitet (Kapitel 3). Es erfolgt eine Einführung und Erläuterung zu redaktionellem Qualitätsmanagement, welches eine neuere Sichtweise darstellt und die ökonomischen Gesichtspunkte mit in die publizistische Qualitätsdiskussion einbezieht und sie verbindet (Kapitel 4).