Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschlechterstudien / Gender Studies, Note: 1,0, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Seit Mitte der neunziger Jahre taucht das Wort „queer“ immer wieder und immer öfter in lesbisch-schwulen Zusammenhängen auf, scheinbar als neue Bezeichnung für Lesben und Schwule, ein bisschen unklar, aber auch ziemlich schick – ein Modewort. Ein Modewort? Im Englischen bedeutet „queer“ wörtlich übersetzt „sonderbar, verdächtig“ und wurde/ wird im negativen Sinne gegen Schwule und Lesben verwendet – ein Schimpfwort also, dass sich vielleicht mit dem deutschen „pervers“ am besten gleichsetzen lässt. Im Deutschen kommt dies durch die einfache Übernahme des englischen Wortes nicht zum Ausdruck, was hier „queer“ einiges von seiner Sprengkraft nimmt, und somit auch zu der unbedachten und unhinterfragten Verwendung in allen möglichen Medien führt. Im englischen Sprachraum ist der Gebrauch des Wortes „queer“ wesentlich anstößiger und Aufmerksamkeit erregender, und regt dadurch auch mehr zum Nachdenken an. Was also heißt dieses neue „queer“ als Selbstbezeichnung von Lesben und Schwulen (und anderen), und warum ist gerade dieser Begriff in den letzten Jahren so populär geworden? Ich möchte in dieser Hausarbeit versuchen, diese Fragen soweit wie möglich zu klären und damit die Bedeutung von queer sowohl in lesbisch-schwulen als auch in anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen aufzuzeigen. Zunächst möchte ich dazu einen kurzen Abriss der Entstehungsgeschichte von queer geben, und dann näher auf die politischen Auswirkungen der Benutzung dieses Begriffes eingehen. Danach werde ich die vielfältigen Diskussionen um und Kritiken an queer skizzieren, die das große Potential von queer deutlich machen. [...]