Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Region: Sonstige Staaten, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Veranstaltung: Sicherheitspolitik am Arabischen Golf, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist, einen Weg aufzuzeigen, wie die Beziehung zwischen der EU und dem Golfkooperationsrat vertieft und erweitert werden könnte. Dieser Lösungsweg soll dabei vor allem unter folgenden Prämissen gesucht werden: Sowohl die EU, als auch die Golfstaaten haben hohes Interesse an einer stabilen Golfregion. Trotz ihrer modern ausgerüsteten Armeen sind die GKR-Staaten im Vergleich zu ihrem Nachbarn Iran und (früher) Irak militärisch schwach und suchen deshalb nach externen Sicherheitsgarantien. Die EU kann als Anbieter solcher Garantien nicht mit den USA konkurrieren. Diese Monopolstellung der USA gilt jedoch nur für die militärische Definition des Sicherheitsbegriffs. Der Sicherheitsbegriff umfasst in der "Post-Cold-War"-Ära, aber auch noch politische, ökonomische, soziale und umweltpolitische Aspekte.Gerade in den Staaten des GKR, in denen nationale Sicherheit und Regimesicherheit stark korrelieren, wird diese Mehrdimensionalität des Sicherheitsbegriffs spürbar. Das Ende der Rentierstaatlichkeit, der demographische Wandel und der Klimawandel sind nur drei mögliche Langzeitbedrohungen für das Fortbestehen des Verhältnisses von Staat und Herrschaft in den Monarchien des GKR, wie wir es heute kennen.Gerade in diesen Feldern, die neue sicherheitspolitische Herausforderungen für die Regierenden am Golf bedeuten, kann die EU auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Ihr Selbstverständnis als "Zivimacht"6 und das damit einhergehende "soft-power" Potential der EU macht sie zu einem attraktiven Partner für die GKR-Staaten außerhalb des Bereichs Wirtschaft und militärischer Sicherheitsüberlegungen. Die Chancen und notwendigen Maßnahmen für eine solchen Kooperation sollen in Punkt 3 am Politikfeld Bildung und Forschung exemplarisch untersucht und dargestellt werden. Für die Beziehungen zwischen EU und GKR-Staaten könnten sich aus einer stärker institutionalisierten Kooperation in einzelnen Politikfelder "spill-over"-Effekte nach neofunktionalistischem Paradigma ergeben, die so zu einem insgesamt stärker institutionalisierten Beziehungsgeflecht beitragen könnten.
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