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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Neuere Geschichte, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für mittlere und neuere Geschichte), Veranstaltung: "Nierentisch und Tütenlampe" - Zur Alltagsgeschichte der fünfziger Jahre, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer heute einen Blick auf die Bundesrepublik der 50er Jahre wirft, läuft leicht Gefahr, die Dekade angesichts heiterer Heimatfilme wie dem "Schwarzwaldmädel" aus dem Jahr 1950, strahlend weißer Persil-Hemden in den Illustrierten und fleißiger Hausfrauen wie "Klementine" aus der…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Neuere Geschichte, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für mittlere und neuere Geschichte), Veranstaltung: "Nierentisch und Tütenlampe" - Zur Alltagsgeschichte der fünfziger Jahre, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer heute einen Blick auf die Bundesrepublik der 50er Jahre wirft, läuft leicht Gefahr, die Dekade angesichts heiterer Heimatfilme wie dem "Schwarzwaldmädel" aus dem Jahr 1950, strahlend weißer Persil-Hemden in den Illustrierten und fleißiger Hausfrauen wie "Klementine" aus der Ariel-Fernsehwerbung, nostalgisch als kleinbürgerliche Idylle zu verklären. Natürlich war ein Teil der 50er Jahre durch Nierentische und Tütenlampen geprägt – diese Elemente waren jedoch niemals die bestimmenden, sondern lediglich ein kleiner Ausschnitt aus einer viel breiteren Palette. Ein Blick auf die Gesellschaft der Bundesrepublik in den 50er Jahren ist immer auch ein Blick auf eine Gesellschaft "nach der Katastrophe". Nach horrenden Verlusten an Mensch und Material im Zweiten Weltkrieg leiteten die 50er die Rückkehr zu "geordneten und gesitteten Verhältnissen" ein. Die Wohnungsnot wurde langsam beseitigt, die Lebensbedingungen allmählich verbessert. Ehemalige Trümmerkinder, die jahrelang die Freiräume und Freiheiten der großstädtischen Ruinenlandschaften als "Abenteuerspielplätze" genutzt und genossen hatten, wurden im Zuge einer konservativen Werterestauration wieder verstärkt in Familie und Gesellschaft eingebunden. Die CDU/CSU erreichte unter Konrad Adenauer bei den Bundestagswahlen 1957, bislang einmalig in der Nachkriegsgeschichte, die absolute Mehrheit der Stimmen mit einer Kampagne, die den Namen "Keine Experimente!" trug – mehr als bezeichnend für den Zeitgeist. Und inmitten dieser neu und lieb gewonnenen Sicherheit erschien scheinbar aus dem Nichts eine Generation "völlig verjazzter und versporteter" Jugendlicher auf der Bildfläche und versetzte die Bevölkerung in Angst und Schrecken: "Halbstarke", unorganisierte Gruppierungen Halbwüchsiger, "die in der Öffentlichkeit durch normwidriges, sinn- und nutzloses Randalieren friedensstörend auffallen und primitive Antriebserlebnisse befriedigen wollen."