Heather Graham zeigt bereits im Prolog, dass ihr aktueller Thriller, den ich eher als Krimi bezeichnen würde, übersinnliche, mystische Züge hat. So lässt sie im Prolog eine junge Frau erzählen, die mit Genevieve und Joe bekannt war und quasi nun als deren Schutzengel auftritt. Begründet ist dies aus
dem ersten Band der Reihe „Hastings House“. Die Zusammenhänge hierzu erklärt Heather Graham im…mehrHeather Graham zeigt bereits im Prolog, dass ihr aktueller Thriller, den ich eher als Krimi bezeichnen würde, übersinnliche, mystische Züge hat. So lässt sie im Prolog eine junge Frau erzählen, die mit Genevieve und Joe bekannt war und quasi nun als deren Schutzengel auftritt. Begründet ist dies aus dem ersten Band der Reihe „Hastings House“. Die Zusammenhänge hierzu erklärt Heather Graham im Verlauf der Story, sodass man nicht unbedingt den ersten Band gelesen haben muss, um sich schnell in der Geschichte zurecht zu finden.
Die Autorin lässt die Story etwas langsam beginnen und so lernt man erst einmal ihre Protagonistin und Privatdetektiv Joe Connolly kennen, wie auch ihr recht kompliziertes Verhältnis zueinander. Dies ist jedoch keineswegs langatmig erzählt und man lernt so schon mal das Umfeld von Genevieve wie auch mögliche Verdächtige kennen. Mit der Zeit zieht jedoch die Spannung an und hält sich dann auch bis zum Ende der Story problemlos. Im Verlauf des Thrillers tauchen einige Verdächtige auf, doch so recht sicher kann man sich eigentlich bis zum Schluss über Mörder und Motiv nicht sein. Und die Auflösung ist schlussendlich dann überzeugend umgesetzt.
Da der Mörder nach Poes Geschichten mordet und zudem mögliche Opfer in der Poe-Gesellschaft zu finden sind, erfährt man natürlich auch viel über den amerikanischen Schriftsteller. Diese Informationen hat die Autorin geschickt in die Story mit einfließen lassen und ist zudem jederzeit sehr interessant zu lesen. Wie schon anfangs erwähnt, darf bei der Story das Übersinnliche, die Geister nicht fehlen. Die Geschichte erzählt Heather Graham einmal aus Sicht von Genevieve, dann wieder verfolgt man Joe bei seinen Ermittlungen. Da beide nicht an Übersinnliches glauben, zumindest anfangs nicht, halten diese Szenen sich zumeist in Grenzen, gehören aber definitiv zur Geschichte und die Autorin beschreibt diese Szenen auch äußerst überzeugend, ohne dabei ins Seichte abzurutschen.
Einziger Störfaktor war für mich etwas der Charakter von Genevieve. In ersten Band „Hastings House“ wurde die junge Frau von einem Serienmörder entführt und über Wochen von ihm gefangen gehalten. Dies ist zwar jetzt schon einige Zeit her, dennoch hat dieses grausame Erlebnis für Genevieve scheinbar keine Auswirkungen gehabt.
Genevieve engagiert sich nach wie vor sehr für soziale Projekte, hat einen Selbstverteidigungskurs gemacht und führt ihr Leben weiter wie bisher. Das besorgte Verhalten von ihrer Mutter und ihren Bekannten nervt sie eigentlich nur. Dies ist ja alles wirklich bewundernswert, nur dass die Entführung wirklich so total spurlos an ihr vorbei gegangen sein soll, kann ich nicht recht nachvollziehen. Ansonsten sind die Charaktere von Heather Graham komplex beschrieben, bleiben stellenweise aber auch ziemlich rätselhaft in ihrem Verhalten, was natürlich die Mördersuche entsprechend erschwert.
Fazit: Ein Thriller, der meiner Meinung nach eher ein Krimi ist und mit einer spannenden, übersinnlichen und komplexen Handlung und gut herausgearbeiteten Charakteren aufwarten kann.