Eigentlich mit den Nachforschungen für eine Schadensersatzklage beschäftigt, stößt die Wiener Anwältin Evelyn Meyers auf eine Reihe mysteriöser Unfälle, bei denen wohlhabende Männer ums Leben kommen. Sie beginnt zu recherchieren…
Zur gleichen Zeit deckt der Leipziger Kommissar Walter Pulaski in
einer psychiatrischen Klinik einen als Selbstmord getarnten Mord an einer Jugendlichen auf. Bei seinen…mehrEigentlich mit den Nachforschungen für eine Schadensersatzklage beschäftigt, stößt die Wiener Anwältin Evelyn Meyers auf eine Reihe mysteriöser Unfälle, bei denen wohlhabende Männer ums Leben kommen. Sie beginnt zu recherchieren…
Zur gleichen Zeit deckt der Leipziger Kommissar Walter Pulaski in einer psychiatrischen Klinik einen als Selbstmord getarnten Mord an einer Jugendlichen auf. Bei seinen Ermittlungen stellt er fest, dass dies nicht der einzige verschleierte Todesfall eines Teenagers ist…
Die Spurensuche führt beide nach Norddeutschland. Bei ihren jeweiligen Untersuchungen treffen sie aufeinander, entdecken Zusammenhänge und machen sich auf, die Fälle gemeinsam zu lösen.
„Rachesommer“ ist ein fesselnder, angenehm zügig zu lesender Thriller mit einem hochbrisanten Thema. Aber trotz dieses grausigen Themas und zahlreicher Morde kommt die Geschichte ohne bis ins letzte Detail beschriebene blutige Brutalität aus, sondern besticht durch interessante Wendungen und mit so mancher Überraschung. Auch wenn sich die eine oder andere Vorahnung als richtig erwiesen hat, war ich mit meinen Vermutungen doch mehrfach auf dem Holzweg.
Evelyn Meyers und Walter Pulaski ermitteln zunächst unabhängig voneinander. Dabei haben beide nicht nur mit ihren Fällen zu kämpfen, sondern drohen an ihrer jeweiligen Bürokratie zu scheitern. Doch sie gehen beherzt ans Werk und ermitteln auf eigene Faust weiter. Beide Charaktere sind glaubwürdig, haben Ecken und Kanten. Jeder muss sich auch mit privaten Problemen auseinandersetzen, die nicht aufgesetzt wirken, sondern sich gut in die Handlung einfügen.
Andreas Gruber gelingt es hervorragend, die Handlungsstränge, die anfangs vermeintlich nichts miteinander zu tun haben, zu einem zu verbinden, ohne dass die Geschichte dabei ins Stolpern gerät.
Die kurzen Kapitel und der klare, gradlinige Satzbau lassen den Leser mit einem enormen Tempo durch das Buch düsen, begierig darauf zu erfahren, wer die geheimnisvolle blonde Frau und der ominöse grauhaarige Mann sind.
Durch kleine, eingeschobene Zwischenkapitel erhält man Informationen über vorherige Geschehnisse und wird so durch die Rückblenden nicht aus dem eigentlichen zeitlichen Ablauf gerissen. Die Handlung ist logisch aufgebaut, schlüssig gelöst und lässt mich zufrieden zurück.
Ein sehr gut recherchierter Roman mit einem aufwühlenden Thema, spannend geschrieben und unbedingt lesenswert.