Wer hat den Tod des Artisten verschuldet? Womit verrät sich der Mörder des Postboten? Warum ist die Trauer der Öko-Bäuerin über den Tod ihrer Schwester geheuchelt? Wer wollte das Auto der Schlagersängerin in die Luft sprengen? Kommissar Gustav Merks ist den Tätern auf der Spur. Seinen legendären Ruf verdankt der gemütliche Sachse einer wirkungsvollen Waffe - seinen kleinen grauen Zellen. Wer die eigenen kriminalistischen Fähigkeiten unter Beweis stellen will, hat hier Gelegenheit: 77 Rätselkrimis versprechen Spaß und Spannung beim Lesen und Lösen. Wer aufgibt oder den falschen Täter dingfest macht, kann sich am Ende die Ermittlungsergebnisse des Gustav Merks ansehen. LESEPROBE: 46. ENGLISCHER NEBEL Dichter Nebel hatte sich über die Stadt gelegt. Bereits am späten Abend war er über Gebäude und Fahrbahnen gekrochen. Er hatte über Nacht zugenommen und am Morgen so gut wie jeden Verkehr lahmgelegt. Überfüllte Straßenbahnen schoben sich an diesem Montag im Schneckentempo vorwärts. Die meisten Leute hatten ihren Wagen vor der Tür stehen gelassen. Kommissar Gustav Merks war aus der Sechzehn ausgestiegen. Nun wartete er in einem Schub Studenten, die der Uni zustrebten, dass die Fußgängerampel auf Grün schaltete. Es war eine normale innerstädtische Straße, dreispurig. Doch die Ampel auf der gegenüberliegenden Seite war schon nicht mehr zu erkennen. An genau einer solchen Kreuzung lag die Wohnung des Verdächtigen. Nachdem der Kommissar fünf Minuten gelaufen war, fand er die Straße und Hausnummer. Da die Mietertabelle von innen erleuchtet war, drückte er auf die richtige Namenstaste und klingelte Sturm. Merks wusste, dass Dennis Hubel in den Morgenstunden zu Bett ging. Schließlich musste er sich von seinem Job als Nachtbarkeeper erholen. Deshalb drückte er wiederholt auf die Klingel. Es tröpfelte ihm unangenehm in den Mantelkragen. In die ungewöhnliche Stille der Hauptstraße hinein ertönte plötzlich ein fröhlicher Guten-Morgen-Gruß. Hubel war es, der wie aus dem Boden gewachsen neben ihm auftauchte und gleich die Haustür aufschloss. Der einem Laufstegmodel für exquisite Herrenkleidung ähnelnde Keeper roch nach seinem Arbeitsplatz und einem aggressiven Haargel. Merks kannte ihn von einer Razzia in seinem Club. »Nun, ohne Wagen vom Dienst zurück?«, wunderte sich der Polizist. »Den habe ich lieber stehen lassen. Bin die zwanzig Minuten gelaufen. Kein Problem für einen jungen, dynamischen Mann wie mich.«
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