Die Adoleszenz ist eine Lebensphase des Übergangs, der Veränderung und des Umbruchs. Diese Prozesse werden in literarischen Darstellungen häufig in Bewegungen durch den Raum übersetzt. Der erzählte Raum ist dabei in seiner Konstruktion und Semantik als komplexer Zeichenträger zu lesen, der unterschiedliche Dimensionen miteinander zu verbinden vermag. Die Studie entwickelt, im Rückbezug auf kulturwissenschaftliche Raumtheorien, ein methodisches Modell, um in topographischer Perspektive aktuelle Jugendromane zu analysieren, und so die Verwobenheit vom Raum, Bewegung und Heranwachsen zu diskutieren. Im kulturwissenschaftlich-narratologischen Blick auf (Erzähl-)Räume der Adoleszenz manifestieren sich neue Strömungen und Entwicklungen der Jugendliteratur nach 2000. Die Studie eröffnet zugleich weitere Perspektiven für die Theoriebildung des Adoleszenzromans.