Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit setzt sich mit räumlichem Erinnern in Giorgio Bassanis Roman "Il giardino dei Finzi-Contini" auseinander. "Il giardino dei Finzi-Contini" ist ein Initiations-Roman aus dem Jahre 1962, der das italienische Erählen nach 1945 nachhaltig gepägt hat. Geschrieben von Giorgio Bassani spiegelt der Roman das Erinnern des italienischen Neorealismus, ein Sich-Erinnern zwischen Zeugnis und Fiktion, wider. Historischer Kontext des Romans ist Faschismus und die Rassengesetzgebung, die in der Erählweise als historische Dimension als äußere, empirische Geschichte in dem Erählten hervortritt. Dem gegenüber stehen als eine Art Innenraum, die Ereignisse, die sich in der Familie Finzi-Contini und im direkten Umfeld des Ich-Erzählers zutragen. Der Spagat zwischen persönlichem Erinnern und kulturellem Gedächtnis bzw. historischer Wirklichkeit zieht sich durch den gesamten Roman. So bildet die Stadt Ferrara sowohl einen Realraum als auch einen Mentalraum des faschistischen Italiens bis in die 50er-Jahre, bildet den Schauplatz eines Sich-Erinnerns, das zugleich historisch, persönlich und traumatisch ist.