So wie die Rote Armee Fraktion (RAF) die BRD der 1970er und 80er Jahre prägte, waren es in Italien zur gleichen Zeit die Roten Brigaden (BR). Die Parallelen sind nicht zu übersehen: Beide Bewegungen entstanden im Dunstkreis der 68er-Bewegung, nutzten ähnliche Kommunikationsstrategien, reflektierten ihr eigenes Handeln und das anderer Gruppen intensiv. Selbst die schrecklichen Höhepunkte des linken Terrors in beiden Ländern - die Entführungen und Ermordungen Hanns Martin Schleyers und Aldo Moros - weisen frappierende Ähnlichkeiten auf. Rossana Lucchesi klärt die soziokulturelle und ideologische Herkunft von RAF und BR und analysiert und vergleicht deren Schriften. Im Ergebnis eröffnet sie ein eindrucksvolles Panorama der Gesellschaftstheorien beider Bewegungen und revidiert so manches Vorurteil. Rossana Lucchesi studierte Germanistik und Romanistik in Pisa. Als Italienisch-Lektorin in Stuttgart forschte sie zu Schulerfahrungen der Italiener jüngerer Generationen in Deutschland [M. Colasanto, L. Zanfrini (Hg.), Famiglie sotto esame, V&P, Mailand 2009]. Mit der vorliegenden Arbeit wurde sie an der Universität Stuttgart promoviert.
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