Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Pädagogik - Medienpädagogik, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: Medien in der frühen KIndheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Angesichts der hitzigen Diskussionen zu "political correctness", wird in der vorliegenden Arbeit am Beispiel des Kinderbuchklassikers "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" (1960) eine rassismuskritische Analyse durchgeführt. Dieses Vorhaben erscheint gerade deshalb so reizvoll, da die Rassismuskritik in diesem Fall für besonders viel Unverständnis sorgt. Schließlich ist bekannt, dass Michael Ende "Jim Knopf" aktiv gegen Rassismus geschrieben hat und der Umstand, dass der schwarze Junge der Held der Geschichte ist, scheint das Argument gegen jeden Rassismusvorwurf zu sein. Aber können diese Argumente die Rassismus-Debatte um "Jim Knopf" tatsächlich verstummen lassen? Überzogene "political correctness" oder berechtigte Rassismuskritik? Für ein aufschlussreiches Fazit wird zunächst versucht, sich dem Phänomen Rassismus anzunähern. Dabei schließt sich diese Arbeit jedoch nicht dem üblichen inflationären Gebrauch des Rassismusbegriffs an, sondern versteht Rassismus, in Anlehnung an Bourdieus Habituskonzept und seiner Theorie der symbolischen Gewalt, als Praxis der Abwertung, wobei sich auch die Frage nach Intentionalität und Wirkung stellt. Abschließend wird erörtert, wie zukünftig mit diesem Kinderbuch umgegangen werden kann.