Wir befinden uns in einer Beratungsgesellschaft. Überall gibt es Rat für alle möglichen Fälle - im Internet, in Büchern, in Beratungsstellen. Aber was ist »Ratgeben« überhaupt? Dieses Buch möchte daran erinnern, dass Ratgeben zunächst einmal eine Folge von Sprechakten ist, in deren Zentrum der Ratschlag steht. Das sprachliche Handlungsmuster des Ratgebens folgt einer Logik, die in den zahllosen Formen institutionalisierter Beratung sowohl vorausgesetzt wird als auch verdeckt bleibt. Theoretische Reflexionen, Analysen literarischer Texte und diskursanalytische Betrachtungen von Ratgeberliteratur geben Aufschlüsse über die Strukturen, die dem Beratungshandeln zugrunde liegen.
»Für die Praxis des Beraters bringt dies weniger konkreten Rat, aber (neue) Einsichten in die kommunikativ-linguistischen Fundamente und die kulturwissenschaftliche Grundlagenforschung. Und es vermag solch ein Buch möglicherweise den einstigen philosophischen Fächern die (frühere) Beratungskompetenz zurückzugewinnen helfen, die sie mittlerweile doch recht weitgehend an andere Disziplinen abgegeben haben.« Andreas Schwarz, Lebenskunst-Philosophie, 2 (2015) Besprochen in: www.socialnet.de, 29.10.2014, Petra Gregusch