Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Neuzeit (ca. 1350-1600), Note: sehr gut (1,0), Universität zu Köln (Pädagogisches Seminar), Veranstaltung: Oberseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Anselm von Canterbury (1033-1109) war ohne Zweifel einer der bedeutendsten Philosophen des Mittelalters, und dies, obwohl der Terminus ,Philosophie' in seinem Werk kein einziges Mal auftaucht. Doch auch den Begriff ,Theologie' sucht man in seinen Schriften vergeblich. Offenbar bestimmte er sich weder als Theologen noch als Philosophen, obschon er vom heutigen Standpunkt aus beides gewesen ist. Die seinem Denken in dieser Hinsicht eigentümliche Differenzlosigkeit, die in der Patristik noch nicht möglich gewesen ist und in der Hochscholastik nicht mehr möglich sein wird, ist ein Kennzeichen des kulturgeschichtlichen Selbstverständnisses seiner Zeit, in der Glaubens- und Kulturgemeinschaft noch als deckungsgleich gedacht wurden. Doch unabhängig von der anachronistischen Frage nach der philosophischen oder theologischen Bestimmtheit Anselms fehlt das unter methodischer Perspektive Philosophische an der Philosophie, nämlich die vernünftige Argumentation, gerade im Zusammenhang mit dem von ihm in seinem kleinen Werk Proslogion ("Anrede", um 1077/78) vorgelegten Gottesbeweis nicht. Der offensichtlich programmatische Charakter des ursprünglichen Titels dieser Schrift, Fides quaerens intellectum ("Der Glaube, der nach Einsicht strebt"), lässt Anselms Generalintention besser erkennen: Es geht um eine vernünftige Begründung des Glaubens an die Existenz Gottes, eine Begründung aufgrund von Einsicht. Inhalt: I. Einleitung 2 II. Der doppelte Beweisgang im Monologion 5 III. Beweisform und Beweisführung im Proslogion 8 IV. Erläuterungen zum Proslogion-Argument 12 V. Einwände gegen das ontologische Argument 16 Literaturverzeichnis 18
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